ABB liefert Ausrüstung für Elektro-Stahlwerk in den USA

ABB lieferte die elektrotechnische Ausrüstung für das Projekt. (Bild: Silvano Rebai – Fotolia)

Am Ufer des Mississippi-Stroms entstand ein integrierter Anlagenkomplex, für den das Unternehmen drei Leistungstransformatoren, Mittelspannungs-Kompensationsanlagen und Stromrichter für einen  Lichtbogen- und einen Pfannenofen zur metallurgischen Behandlung der erschmolzenen Stähle liefert. In einem zweiten Teilprojekt kommen im nachgeschalteten Warm- beziehungsweise Kaltwalzwerk Mittelspannungsumrichter ACS6000 (Warm-/Kaltwalzwerk) und Mittelspannungssynchronmotoren (Warmwalzwerk) zum Einsatz.

Die Projektsteuerung erfolgt dabei aus Deutschland, die einzelnen Komponenten kommen sowohl sowohl aus Finnland (Antriebe, Umrichter), der Schweiz (Kompensationsanlagen) als auch aus Deutschland (Transformatoren).

Aus Schrott wird neuer Stahl

Das Stahlwerk soll Hochqualitätsstähle für die Automobil-, Öl- und Gasindustrie sowie die Elektroindustrie herstellen und zählt aufgrund energie- und ressourcenschonender Herstellungsprozesse zu den umweltfreundlichsten Anlagen in den USA. Herzstück ist ein Gleichstrom-Elektrolichtbogen-Ofen mit einem Fassungsvermögen von 150 t. Mit seiner Hilfe entsteht aus Schrott neuwertiger Stahl. Diesen Anlagenteil rüstete der Automatisierer mit Leistungstransformatoren, Gleichrichter und zwei Mittelspannungs-Kompensationsanlagen sowie einen Stromrichter aus. Der Schmelzstrom beträgt 160.000 A – ein Rekordwert sowohl für das Unternehmen sowie diesen Ofentyp. Mit diesem Strom wäre es theoretisch möglich, 50.000 Haushalts-Backöfen gleichzeitig zu betreiben. Die Steuerung der Transformatoren/Gleichrichter erfolgt über den Hochleistungskontroller AC 800PEC, der speziell für die Stahlindustrie entwickelt wurde.

Diese Schmelzaggregate entsprechen zwar der neuesten verfügbaren Technologie, aber sie verursachen unerwünschte Rückwirkungen in das Einspeisestromnetz, die wiederum andere Stromverbraucher negativ beeinflussen können. Um diese Rückwirkungen zu vermeiden, bedarf es so genannter Kompensationsanlagen, das sind Systeme aus Kondensatoren, Widerständen, Spulen und einer auf Hochleistungsthyristoren basierten Steuerung, welche von der ABB Schweiz gefertigt  und geliefert wurden.

Insgesamt hat das Werk nach der jetzt innerhalb von zwei Jahren abgeschlossenen ersten Bauphase eine Gesamtkapazität von rund 1,5 Mio. t/a unterschiedlicher Stahlqualitäten. Eine zweite Stufe, die im Wesentlichen zur Kapazitätserweiterung dient, ist in Planung. Die Planungen für das Projekt begannen schon im Jahr 2009, was letztlich zur termingerechten Abwicklung mit beigetragen hat.

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Unternehmen

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Gottlieb-Daimler-Straße 8
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