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Linde-Vorstand Dr.-Christian Bruch diskutierte auf dem 5. Engineering-Summit die Erfolgsfaktoren bei der Abwicklung vo Großprojekten. (Bild: Redaktion)

So stellte beispielsweise Dr. Christian Bruch, Vorstand beim Technologiekonzern Linde, fest, dass sich der deutsche Anlagenbau in einer schwierigen Phase befindet und seine Methodenkompetenz weiterentwickeln muss, um im globalen Markt bestehen zu können. Wie das geht, zeigte Dr. Wilhelm Otten, Evonik: Den Ingenieuren des Essener Chemiekonzerns ist es gelungen,  die Investitionskosten durch eine zweistufige Optimierung der Projektabwicklung und des Projektumfangs deutlich zu senken und gleichzeitig den Projekterfolg zu sichern.

Neue Geschäftsmodelle gesucht

Aber auch die Suche nach neuen Geschäftsmodellen und -feldern prägten den zweitägigen Networking-Kongress. So zeigten Tom Blades, CEO von Bilfinger, und Karl Purkarthofer von Primetals, welches Geschäftspotenzial betriebsnahe Services für den Anlagenbau bieten und wie der Einsatz moderner Technik und die Digitalisierung dabei helfen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Konkret wurde dies in der Keynote von Dr. Savas Lazaridis, Thyssenkrupp Industrial Solutions, Dr. Markus Reifferscheid, SMS group und Jörg Winkler, Voith Digital Solutions: Die Anlagenbauer wollen zukünftig verstärkt neue Geschäftsfelder auf der Basis von Software- und Cloud-Services entwickeln. So soll die Digitalisierung für den deutschen Anlagenbau zu einem Differenzierungsmerkmal im Weltmarkt werden.

In den Fachdiskussionen wurde deutlich, dass dazu nicht nur eine Transformation der Unternehmen notwendig ist, sondern in erster Linie die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden müssen, den Wandel erfolgreich mitzugehen. Wie das geht, zeigte beispielsweise Mesut Sahin, Geschäftsführer bei MMEC Mannesmann: Der mittelständische Anlagenbauer ist im vergangenen Jahr aus der deutschen Tochtergesellschaft des französischen Engineeringkonzerns Technip hervorgegangen. Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Change-Prozess sieht Sahin darin, dass das Team selbst den Veränderungsprozess gestaltet und die Mitarbeiter bereits am ersten Tag in das Change-Projekt mit einbezogen werden.

Der Mensch im Mittelpunkt

„Projekte werden von Menschen gemacht“, stellte Wolfram Gstrein, Geschäftsführer des Anlagebauers VTU Engineering Germany, klar und erläuterte beispielsweise, warum Projekte erfolgreicher sind, wenn Verträge statt detaillierten Beschreibungen einen Rahmen schaffen, in dem Teams motiviert arbeiten können.

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Intensive Diskussionen prägten den 5. Engineering Summit

Im Ausblicks-Vortrag stellte Siemens-Chefingenieur Clemens Dachs neue Ansätze im Projektmanagement vor. So inspirierte Dachs die Teilnehmer des 5. Engineering Summit mit einer Projektmanagement-Systematik, die sich an den Mechanismen der Zellbiologie orientiert und bei der Projektworkflows durch optimierte Arbeitsbedingungen katalysiert werden.

Zum Schluss waren sich Veranstalter und Moderatoren einig: Auf der Veranstaltung war Aufbruchstimmung und Veränderungsbereitschaft im Anlagenbau so greifbar und wurden so viele Ansätze für eine Neuausrichtung präsentiert, dass den Beteiligten vor den anstehenden notwendigen Veränderungen nicht bange sein muss.

Der Networking-Kongress Engineering Summit wird gemeinsam von der VDMA Arbeitsgemeischaft Großanlagenbau und der CHEMIE TECHNIK veranstaltet. Der nächste Engineering Summit findet am 20. und 21. November 2018 in Wiesbaden statt. 1708ct907

Bildergalerie: Das 5. Engineering Summit

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