In der Oktober-Ausgabe der CHEMIETECHNIK hatten wir bereits einen Teil unserer Hersteller-Umfrage zum Thema „Flüssigkeitspumpen“ ausgewertet: Neben den derzeitigen und zukünftigen Entscheidungskriterien berichteten wir dort auch über die Bedeutung des Themas Energieeffizienz. Doch mit dem Fragebogen, den wir 101 Anbietern vorgelegt hatten, wollten wir auch ermitteln, welches die derzeitigen und zukünftigen Schwerpunkte bei der Entwicklung von Pumpen sind und wie die Hersteller zm Thema SIL stehen.

Denn die Umsetzung der funktionalen Sicherheit ist derzeit – zumindest unter Herstellern und im VDMA Fachverband Pumpen – ein intensiv diskutiertes Thema. Der Druck entsteht dabei durch die aktuelle Normung (IEC 61511/61508 und ISO 13849). Im Gegensatz zur Atex-Richtlinie vor einigen Jahren scheinen sich die Hersteller früher mit dieser Entwicklung auseinander zu setzen. Nicht zuletzt aufgrund des Druckes, den die Kunden auf der Betreiber- und Kontraktorenseite aufbauen: Über 55 Prozent der Befragten stimmen voll oder teilweise zu, dass in den Spezifikationen der Kunden bereits heute die Einhaltung der Norm IEC 61511 bzw. deren Grundnorm IEC 61508 (Klassifizierung nach SIL) gefordert wird.
Für ISO 13849 treffen 60% dazu die Aussage „trifft teilweise zu“. Bei 95 % der Kunden bestehen nach Einschätzung der Anbieter voll oder zum Teil noch Unklarheit zum Thema Funktionale Sicherheit. Und ein Viertel der befragten Hersteller gab zu, hier ebenfalls noch nicht sattelfest zu sein.

Entwicklungsschwerpunkte: Dichtungen und Energieeffizienz

Natürlich wollten wir auch dieses Mal wieder von den Betreibern wissen, wo die Schwerpunkte bei der Pumpenentwicklung derzeit liegen und welche Schwerpunkte in Zukunft bedeutend sein werden. Und hier zeichnet sich gegenüber unseren früheren Befragungen eine Verlagerung ab: Entwicklungen in der Dichtungstechnik werden von 90 % der Befragten als wichtig bzw. eher wichtig gesehen, an zweiter Stelle steht die Energieeffizienz (85%), die derzeit im Pumpensektor – zumindest aus Herstellersicht – das Thema schlechthin zu sein scheint. Danach folgen Werkstoffe und Montagefreundlichkeit. Geteilter Meinung sind die Hersteller bei den Themen Diagnosewerkzeuge, der Erweiterung von Förderbereiche und auch bei der Einschätzug zum Thema „Überwachung der Dichtheit“. Antriebe und Regelungen sowie die Überwachung des Förderstroms sind derzeit ebenfalls wichtige Entwicklungsschwerpunkte.

In Zukunft werden nach Meinung der Befragten ebenfalls die Themen Energieeffizienz, und Dichtungen ganz oben stehen. Dazu kommen die Aspekte Diagnose, Überwachung der Dichtheit sowie montagefreundliche Konstruktionen, die von den Herstellern für zukünftige Entwicklungsprojekte mit steigender Bedeutung gesehen werden. Eher nachrangig werden Motoren und Verdrängergeometrie eingeschätzt.
Fazit 2: Beim Thema Funktionale Sicherheit herrscht aus Sicht der Hersteller noch teilweise Unsicherheit, die allerdings bei den Betreibern deutlich größer zu sein scheint. Die Entwicklungsschwerpunkte werden von den Aspekten Dichtungstechnik und Energieeffizienz dominiert. Letztere wird – so die Aussagen der Anbieter – auch in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen.

InfoDIRECT 1008CT613, 1008CT614

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