Es ist bereits die vierte Umfrage innerhalb von zehn Jahren, mit der wir die Trends bei den kaufrelevanten Entscheidungskriterien für Flüssigkeitspumpen, den Entwicklungsschwerpunkten der Hersteller und aktuelle Fragestellungen im Pumpenmarkt untersuchen. Obwohl in der Pumpentechnik das (Lauf-)Rad nicht ständig neu erfunden wird, zeigt der Vergleich unserer Untersuchungen in den Jahren 2000, 2004, 2008 und nun im Juni 2011 doch deutlich, wie sich der Markt verändert. Und: Wir stellen fest, dass viele Hersteller die von uns ermittelten Trends aufgreifen und die CHEMIETECHNIKhier zur Meinungsbildung in der Branche beiträgt. Im Zeitraum Mitte Mai bis Anfang Juni hatten wir 181 deutsche Anbieter befragt. Und mit 44 Teilnehmern lag die Teilnehmerquote diesmal mehr als doppelt so hoch, als noch im Jahr 2008. Dennoch stimmten die Ergebnisse in weiten Teilen mit der früheren Befragung überein. Allerdings interessierten uns insbesondere die Veränderungen.

In erster Linie fragten wir auch in diesem Jahr danach, welchen Einfluss verschiedene Entscheidungskriterien auf die Auftragsvergabe für Flüssigkeitspumpen haben. Gegenüber 2008 haben die beiden Faktoren „Zuverlässigkeit“ und „Beratungskompetenz“ als wichtigste Kriterien die Plätze getauscht. Doch danach wird es interessant: Das Atex-Zertifikat hat deutlich an Bedeutung verloren und rutschte von Rang 3 auf Rang 8 ab. Die Platzierung im Mittelfeld weist darauf hin, dass das Thema inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Auch die Konformität zu den Normen DIN/EN 61511 bzw. 61508 (SIL) – vor drei Jahren noch ein „Aufregerthema“ hat aus Sicht der Pumpenhersteller deutlich an Bedeutung verloren. Dafür haben weiche Faktoren wie die Beziehung Hersteller/Kunde sowie die Innovationsfähigkeit des Anbieters an Bedeutung gewonnen.

Kommt bei den technischen Eigenschaften und den Soft-Facts allerdings noch der Zeithorizont hinzu, dann sind deutliche Unterschiede in der oben beschriebenen gegenwärtigen Bedeutung der Entscheidungskriterien und den Erwartungen für die Zukunft zu erkennen. Demnach rechnen die Befragten damit, dass zukünftig die Aspekte „Energieeffizienz“, „Serviceangebot“, „Beratungskompetenz“ sowie „Wartungs- und Instandhaltungskosten“ deutlich an Bedeutung gewinnen.

Spannend waren auch die Antworten bei der Frage nach Serviceleistungen als Entscheidungskriterium. Nach wie vor werden hier die Dienstleistungen „Auslegung und Auswahl“ sowie Ersatzteilbevorratung an den ersten Stellen gesehen. Aber gleich danach kommt inzwischen auch die Fähigkeit zum Komplettangebot für großen Leistungsumfang. Schlusslichter bilden in diesem Befragungsfeld derzeit die Aspekte Contracting sowie Fernwartung und Diagnose. Allerdings wird die Bedeutung Letzterer in Zukunft deutlich zunehmen.

Beim Thema Energieeffizienz wundert es kaum, dass sich die Einschätzung, ab wann seitens der Anwender Überlegungen zur Energieeffizienz einer Pumpe angestellt werden, sich zu kleineren Leistungen hin verschiebt. Immerhin: Fast ein Drittel der Befragten schätzt, dass für Leistungen unter 5 kW bereits Überlegungen zur Energieeffizienz angestellt werden.

Fazit 1: Die Bedeutung der Energieeffizienz ist heute bereits hoch und wird zukünftig weiter steigen. Aber auch die Beratungskompetenz sowie die Zuverlässigkeit bleiben nach wie vor wichtige Entscheidungskriterien. Bei den Services gewinnt die Fähigkeit zum Komplettangebot für großen Leistungsumfang an Bedeutung und bleiben Auslegungs- und Auswahlservices wichtig.

Teil 2 unserer Auswertung der Umfrage „Flüssigkeitspumpen“ erscheint in der August-Ausgabe. Darin berichten wir über Effizienzmaßnahmen sowie die derzeitigen und künftigen Schwerpunkte bei der Pumpenentwicklung.

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