Januar/Februar 2015 2015
  • Auch in der Beleuchtung von Prozessanlagen geht der Trend klar zur LED-Technik.
  • Für diese sprechen neben der Energieersparnis gegenüber anderen Beleuchtungstechniken wie zum Beispiel der Leuchtstoffröhre vor allem die langen Lebens- und Wartungszyklen.
  • Das Ex-Schutz-Konzept und auch das Wärmemanagement von LED unterscheidet sich allerdings von der klassischen Leuchtstoffröhre.

Es sind also vor allem die Wartungskosten und -zyklen sowie die Energieeinsparung, die für den Umstieg auf LED-Technik sprechen. Doch im eingangs erwähnten Raffinerieprojekt gab ein anderer Grund den Ausschlag: Hier ist der Betreiber aufgrund der geringen Netzstabilität mit regelmäßigen Stromausfällen gezwungen, Technik mit möglichst geringem Strombedarf einzusetzen. Und obwohl der Auftrag bereits 20.000 Lichtpunkte und einen Wert von 2,7 Mio. Euro umfasst, sollen am Ende insgesamt mehr als 60.000 Lichtpunkte dafür sorgen, dass die Raffinerie für das Betriebspersonal ins rechte Licht gesetzt wird – bei minimaler Netzbelastung. Top31501

Interview mit Rico Schulz, R. Stahl
„Der Wartungszyklus kann verdreifacht werden“
CT: Welche Argumente sprechen im Ex-Bereich für den Einsatz von LED?
Schulz: Je nach Kunde und Applikation wird die Antwort anders ausfallen. Wir haben Kunden, denen es um Energieeinsparung geht, andere wollen Wartungskosten reduzieren – hier zählt das Argument der Langlebigkeit. Wir haben aber auch Kunden, denen es um den Umweltschutz und um den Carbon-Footprint geht. Und schließlich gibt es Kunden, die LED als technologisch interessant sehen und diese Technik deshalb wollen.

CT: Wartung und Langlebigkeit dürften in der Chemie der wichtigere Aspekt sein, weil Leuchtstoffröhren regelmäßig getauscht werden müssen – das bedeutet für das Personal nicht nur Aufwand, sondern ist auch ein Sicherheitsthema.

Schulz: Absolut – die Wartungsthemen sind insgesamt betrachtet die wichtigsten Argumente für die LED-Technik. Wir vergleichen eine Leuchtstoffröhre mit typisch 12.000 bis 16.000 Betriebsstunden mit einer LED-Technik, die 50.000 bis 80.000 Stunden hält. Dadurch verdoppelt und verdreifacht sich die wartungsfreie Zeit.

CT: Wie sieht der Return-on-Invest in einer Chemieanlage in Deutschland aus?

Schulz: Im Augenblick liegt hier die Realität noch hinter den Erwartungen der Anwender zurück. Typischerweise hat man ein ROI von vier Jahren, der Kunde erwartet aber einen ROI von unter zwei Jahren. Wir sind noch dabei, das zu optimieren, und wir entwickeln unsere Produkte weiter, um das zu erreichen. Die weiße LED ist zwar schon 25 Jahre alt, aber die Entwicklung ist immer noch sehr dynamisch. Auch wenn die Effizienzen nicht mehr so stark steigen werden – wir reden heute über 150 bis 170 Lumen pro Watt – sinken die Herstellkosten dramatisch. Das ist von Quartal zu Quartal spürbar.

CT: Heißt das, Kunden sollten eher noch abwarten?
Schulz: Es gibt nie einen besseren Zeitpunkt als heute und jetzt. Warten hilft nicht, wenn man den Wartungsaufwand senken will. Aufgrund der langen Betriebsdauer hat man insgesamt den größten Kosteneffekt, wenn man so früh wie möglich umsteigt.

CT: Bezieht sich die Amortisationszeit von vier Jahren rein auf die Energiekosten oder sind da auch schon Wartungskosten berücksichtigt?
Schulz: Das ist der Knackpunkt. Eine vernünftige Kostenberechnung ist so individuell wie unsere Kunden es sind. Für jeden Kunden führen wir deshalb eine eigene Berechnung der Total Cost of Ownership durch. Damit können wir aufzeigen, zu welchem Zeitpunkt sich die Investitionskosten amortisieren.

CT: Was empfehlen Sie dem Betreiber einer bestehenden Anlage, der alle zwei Jahre seine Leuchtstoffröhren wechseln muss?
Schulz: Die wichtigste Empfehlung lautet: mit uns sprechen. Typischerweise ist unser Kunde ein Elektroinstallateur oder ein Elektrosachverständiger, kein Lichttechniker. Wir bringen die lichttechnische Kompetenz in die Diskussion ein und können beraten, welches die optimale Lösung für den Kunden ist. Eine pauschale Produktempfehlung ist nicht zielführend, sondern die optimale Lösung entsteht im Dialog. Denn eines ist klar: Die größten Fehler werden bei der Planung gemacht!

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