Februar 2012


  • Die Kunststoffventilblöcke bieten durch ihre verschiedenen Materialausführungen ein breites Einsatzspektrum in der chemischen Industrie.
  • Neben hohen Durchflussraten lassen sich die Mehrwegeventilblöcke in einem weiten Temperaturbereich und bei Drücken bis 10 bar einsetzen.
  • Die Ventile sind leicht, kompakt, preisgünstig und reduzieren durch den Einbau von beispielsweise Sensoren direkt im Ventilblock die Zahl der potenziellen Leckage-Stellen.

In der chemischen Industrie bestehen häufig extreme Anforderungen an Armaturen. Sie müssen widerstandsfähig gegen aggressive und korrosive Medien und dabei besonders verlässlich sein. Doch nicht nur das – auch an ihre Funktionalität stellen Ingenieure und Betreiber immer höhere Anforderungen. Die Firma Gemü hat in ihrem Portfolio eine Kunststoff-Membranventil-Lösung, die Funktionen wie Mischen, Teilen, Leiten, Entleeren, Zuführen, Isolieren oder Reinigen umfasst. Die Mehrwegeventilblöcke P600 des Ingelfinger Spezialisten für Ventil-, Mess- und Regeltechnik ermöglichen es außerdem, Hubbegrenzungen, Sicherheits- und Regelfunktionen sowie Sensorik, Filter und Rückschlagventile zu integrieren. In der Regel übernehmen einzelne Ventile solch komplexe Aufgaben, verbunden über diverse Fittings und Rohre. Dies erfordert in der Montage jedoch einen hohen Aufwand
sowie viel Platz für den Einbau und macht den Einsatz vieler Einzelteile notwendig. Zudem steigt dadurch die Anzahl der potenziellen Leckage-Stellen, was wiederum ein höheres Sicherheitsrisiko bedeutet. Der Ventiltechnik-Hersteller hat jedoch bereits in der pharmazeutischen Industrie Erfahrungen mit Mehrwegeventilblöcken gesammelt, die er auf die Kunststoffventilblöcke aus unterschiedlichen Materialien übertragen hat.

„Die neuen Ventile sind beispielsweise aus PVC, PP, PVDF und PTFE erhältlich und lassen sich je nach den Bedürfnissen und Anforderungen an die Beständigkeit auswählen“, erklärt Urs Zgraggen, Fachbereichsleiter Kunststoff bei Gemü. „Sie kommen in Ätzanlagen, Wasseraufbereitungsanlagen und zum Beispiel auch chemischen Abwasseraufbereitungsanlagen und der Oberflächentechnik zum Einsatz“, so Zgraggen weiter. Die Ventilblöcke eignen sich aber auch für die Umweltchemie, die Galvanotechnik, für Kraftwerke, Umkehrosmose- und Mikrofiltrationsanlagen. Die neue Serie ermöglicht hohe Durchflussraten bei Temperaturen von -20 bis 80 °C und Drücken bis 10 bar. Die Ventillösungen haben außerdem ein niedriges Hold-up-Volumen und die benetzte Fläche wird möglichst klein gehalten.

Die kompakten Blöcke haben einen weiteren Vorteil: ihr geringes Gewicht. „Dies kommt durch die Konstruktionsweise der Ventilblöcke gegenüber einer Bauweise mit Einzelventilen zu Stande, da Rohrverbindungsstücke wie T-Stücke und Rohrbögen wegfallen“, erläutert Zgraggen. Der Anwender kann auf Verbindungsstücke und Formteile größtenteils verzichten, und der Hersteller integriert die gängigen Anschlussarten. Bei der Auslegung von Mehrwegeventilen geht der Regeltechnik-Spezialist generell auf die individuellen Kundenanforderungen ein. Denn er will ihm ermöglichen, die Zahl von Fittings, Schweißnähten oder Klebestellen und damit die möglichen Leckagestellen zu reduzieren. Soweit möglich fertigt er die Blöcke aus Halbzeugen heraus spanend, bei höheren Stückzahlen im Spritzgussverfahren, was die Stückkosten senkt.

Die Mehrwegeventilblöcke sind Teil der Compact-Plastic-Valves-Serie des Herstellers. Dazu gehören beispielsweise auch die neuen Kunststoff-Membranventile R690 und R677. Diese 2/2-Wege-Ventile haben einen strömungsoptimierten Ventilkörper und lassen sich auch über mehrere Nennweiten auf der gleichen Befestigungsebene kombinieren. Sie sind unter anderem ausgestattet mit standardmäßig integrierten optischen Stellungsanzeigen, und es gibt optionale Merkmale wie elektrische Stellungsrückmeldung, Stell- oder Prozessregler, Handnotbetätigungen, Vorsteuerventile sowie Schließ- und Hubbegrenzungen.

Die Produktserie umfasst Einzelventile, Systemkomponenten und das gesamte ventiltechnische Zubehör – zum Beispiel für das Schalten von Regelkreisen. Dadurch lassen sich anwenderspezifische Lösungen einfach und kostengünstig realisieren.

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