Für das PS-Muskelspiel der automobilen Businessklasse ist weißer Lack ein No-Go. Der Stretch-Limo steht es gut, ob sich dadurch allerdings viel Energie sparen lässt, darf bezweifelt werden

Für das PS-Muskelspiel der automobilen Businessklasse ist weißer Lack ein No-Go. Der Stretch-Limo steht es gut, ob sich dadurch allerdings viel Energie sparen lässt, darf bezweifelt werden

Und konsequent, wie man in Übersee in sachen Klimaschutz ist, riet der Minister kürzlich auf dem Klimaschutz-Symposium in London, man solle die Welt weiß anstreichen: Dächer, Straßen und vor allem Autos sollen massenhaft in den Genuß des Weißpigments Titandioxid kommen. Gerade in der Gebäudetechnik soll das mediterrane Weiß wahre Wunder vollbringen.Wie bedeutend das sein kann, wird am Beispiel des neuen Regierungsgebäudes im pazifischen Funafunti/Tuvalu deutlich. Die Klimaanlage des Geschenkes aus Taiwan verschlingt vier Prozent des Bruttoinlandproduktes des Inselstaats. Mit weißer Fassade, weißem Dach oder aber der altbewährtenVariante, sich in einem auf vier Seiten offenen Haus zu treffen, ließe sich die südpazifische Hitze jedoch auch ohne Klimaanlage ertragen.

Spätestens nach Verinnerlichung der ersten Physikvorlesungen (Kirchhoff´sches Strahlungsgesetz) ist dem angehenden Naturwissenschaftler klar, dass der Minister Recht hat. Und noch eine weitere Erkenntnis kommt zum Tragen: Die Albedo („Weißheit“) beschreibt das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also nicht selbst leuchtenden Oberflächen und ermöglicht Aussagen darüber, wie stark sich Luft über verschiedenen Oberflächen erwärmt.
Die Prinzipien der Wärmeleitung und der -strahlung nicht verstanden hatte dagegen einst ein Student, der seinen Dozenten fragte, wie viel Energie man sparen könnte, wenn man den Boden eines Kochtopfes schwarz anstreichen würde. Die Antwort des schlagfertigen Profs: „Es kommt darauf an, wie hoch Sie diesen über der Herdplatte aufhängen.“[AS]

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