November 2014
  • Seit Juli 2014 gilt die Baunorm DIN EN 1090, die hohe Anforderungen an tragende Bauteile aus Stahl und Aluminium stellt.
  • Doch nur wenige Hersteller von Komponenten für den Silo- und Anlagenbau sind sich bisher dieser Thematik und der damit verbundenen Verantwortung bewusst und haben die nötigen Maßnahmen bereits ergriffen.
  • Auch Silo- und Anlagenbauer stehen dafür ein, dass die von ihnen eingekauften und eingesetzten Komponenten den geltenden Normen und Richtlinien entsprechen.

Herausforderungen und Chancen für Hersteller
Die DIN EN 1090 gilt für alle Hersteller, Zulieferer und Händler von tragenden Bauteilen aus Stahl und Aluminium. Natürlich auch die, die bisher ohne Nachweis der Herstellerqualifikation gemäß DIN 18800-7 Klasse A im Stahl- und Metallbau tätig waren. Sie müssen sämtliche tragenden Teile im bauaufsichtlichen Bereich konform mit der DIN EN 1090-1 in Verbindung mit DIN EN 1090-2 für Stahl beziehungsweise DIN EN 1090-3 für Aluminium fertigen. Produkte aus Edelstahl sind nicht betroffen. Die Umsetzung der Norm ist für Hersteller eine besondere Herausforderung: Aktuell verfügen einige europäische Nachbarländer über keine flächendeckenden Qualifizierungsangebote, um alle Metallbaubetriebe zu prüfen. Selbst für die deutsche Wirtschaft ist die DIN EN 1090 nicht problemlos umzusetzen, da nur wenige Zulieferer mit ihren Kompetenzen und Angeboten so breit aufgestellt sind, dass sie allen Anforderungen der Norm genügen. Hersteller von Komponenten für den Silo- und Anlagenbau, die auf Produkte zurückgreifen, die die Kriterien der DIN EN 1090 erfüllen, profitieren direkt von mehr Rechtssicherheit und freier Vermarktung innerhalb der Europäischen Union. Zusätzlich reduziert sich ihr administrativer Aufwand, da sie anstelle verschiedener nationaler Normen nur noch eine europäische Norm im Blick haben müssen. Die ersten großen Unternehmen haben die DIN EN 1090 bereits in ihren Einkaufsspezifikationen verankert, weitere Unternehmen werden diesem Trend sicher folgen.

Normgerechte Applikationen
Dennoch ist die Marktdurchdringung der Norm bei Herstellern von industriellen Anlagen auch vier Monate nach deren Inkrafttreten noch sehr gering. Nicht alle Unternehmen sind sich der Thematik und der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Zu den Marktteilnehmern, die hier Vorreiter sind und sich proaktiv mit der DIN EN 1090 beschäftigt haben, gehört Sartorius Intec. Das Unternehmen fertigt in Deutschland hochwertige und präzise Lösungen für das Verwiegen von Silo- und Behälteranlagen. Auch Applikationen für hygienische Produktionsumgebungen und den Ex-Bereich gehören zum Produktumfang. Der Hersteller setzt auf technische Innovation und umfassenden Service und bietet seine Premium-Wägezelle PR 6201 in Verbindung mit mehreren Einbausätzen mit dem CE-Zertifikat gemäß DIN EN 1090 an.

Mehr Sicherheit für Kunden
Auch Silo- und Anlagenbauer stehen dafür ein, dass die von ihnen eingekauften und eingesetzten Komponenten den geltenden Normen und Richtlinien entsprechen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Wägetechnik in großen Siloanlagen. Die Wägezellen übernehmen hier eine statisch tragende Funktion und müssen daher zwingend die Kriterien der DIN EN 1090 erfüllen. Der Einsatz von Komponenten, die einer gültigen Norm nicht entsprechen, kann im Schadensfall zu juristischen Problemen führen. Daher sollten Silo- und Anlagenbauer bei der Auswahl ihrer Lieferanten unbedingt die DIN EN 1090 im Blick haben und im Zweifel die betreffenden Zertifikate individuell prüfen. So stellen sie sicher, dass die von ihnen eingesetzten Produkte den europäischen Rechtsvorschriften für Bauprodukte entsprechen, und profitieren ebenfalls direkt von mehr Rechtssicherheit und freier Vermarktung innerhalb der Europäischen Union.

Ziele und Anforderungen der DIN EN 1090
Die Ziele der Norm sind im Wesentlichen die Verbesserung der Standsicherheit von Bauwerken und Konstruktionen sowie die europaweite Vereinheitlichung der sicherheitsrelevanten technischen Kriterien. Eine wesentliche Anforderung der harmonisierten DIN EN 1090-1 ist die Beurteilung und Zertifizierung der werkseigenen Produktionskontrolle des Herstellers durch eine unabhängige Stelle. Mit dem Zertifikat weisen Unternehmen neben der Mitarbeiterqualifikation sowie der Qualifikation der erforderlichen technischen Ausrüstung auch das Einhalten der festgelegten wesentlichen Produkteigenschaften ihrer Bauteile nach. Im Zuge der Zertifizierung werden die Anforderungen an die Herstellerqualifikationen zum Schweißen von tragenden Bauteilen auf alle wichtigen Prozesse der Herstellung ausgedehnt. So können Betreiber die komplexen Forderungen der Europäischen Norm erfüllen und die Produkte mit einer CE-Kennzeichnung in Verkehr bringen. Die werkseigene Produktionskontrolle bedeutet eine ständige Kontrolle der Produktion durch den Hersteller selbst. Diese muss er einrichten, dokumentieren und aufrechterhalten, um sicherzustellen, dass die in Verkehr gebrachten Produkte die deklarierten Leistungsmerkmale aufweisen. Die wichtigsten Voraussetzungen für die Erfüllung der DIN EN 1090 im Überblick:

  • zertifizierte werkseigene Produktionskontrolle gemäß DIN EN 1090-1,
  • bestehendes Schweißzertifikat nach DIN EN 1090-1,
  • Vorhandensein von Schweißanweisungen gemäß EXC2-EXC4,
  • Personalqualifikation nach DIN EN 1090-2/-3
  • Erstprüfung von Statik und Qualifizierung der Schweißprozesse,
  • 100-%-Sichtprüfung der Schweißnähte,
  • zerstörungsfreie Prüfungen (außer EXC1),
  • Zertifizierung und Überwachung durch ein zertifizierendes Unternehmen.

Im globalen Wettbewerb spielen Normen und ihre Einhaltung künftig bei Kaufentscheidungen eine immer wichtigere Rolle. Insbesondere wenn es um Sicherheit geht, wird sich schnell die Spreu vom Weizen trennen. Unternehmen können nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn sie sich proaktiv mit der Normenthematik auseinandersetzen und Vorreiter ihrer Branche sind.?

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