Knapp zwölf Millionen Euro haben sich der Industriepark Wolfgang und der Degussa-Geschäftsbereich Exklusivsynthese die Erweiterungen der Wirkstoffproduktionsanlagen 2 und 3 am Standort Hanau kosten lassen. Während Degussa mit der Investition damit den Weg zu einer strategischen Neuausrichtung mit der Konzentration auf höher veredelte Zwischenprodukte und patentgeschützte Wirkstoffe beschreitet, erweitert das Pharma-Know-how gleichzeitig das Profil des Industrieparks Wolfgang. Parkbetreiber IPW definiert seine Schwerpunkte in der Materialtechnologie, Spezialchemie und Biotechnologie und nun auch im Pharmasegment. IPW erbringt mit rund 1000 Mitarbeitern, darunter 300 Auszubildende, Dienstleistungen für die in Wolfgang und in der Region ansässigen Unternehmen und setzte 2006 rund 112 Mio. Euro um.

Die in den neuen Anlagen hergestellten Substanzen werden von Pharma-Unternehmen beispielsweise in Medikamenten zur Therapie von Aids, Diabetes oder in Infusionen für die künstliche Ernährung eingesetzt.
Die Wirkstoffproduktionen 2 und 3 entsprechen dem auf dem internationalen Pharmamarkt verlangten, strengen Qualitätsstandard GMP. Erst jüngst wurde eine Anlage in Hanau von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erfolgreich ohne Beanstandungen auditiert. In der Wirkstoffproduktion wird unter Reinraumbedingungen gearbeitet. Gebäudeeinteilung und Materialien spiegeln die speziellen Ansprüche wider. In der komplett neu gebauten Erweiterung der WP 2 erstrecken sich die Produktionseinrichtungen über eine Höhe von 17 Metern. Verglaste Kabinen schotten die Anlagen von einer speziellen Technikzone ab und vermitteln zugleich den Eindruck von Transparenz. Die Anlage ist in Modulbauweise errichtet, die Raum für Expansion lässt. Die bereits bestehende WP 3 wurde um einen Trakt ergänzt, so dass dort zusätzliche Kapazitäten entstanden sind.
Insgesamt sichert die Wirkstoffproduktion in Wolfgang rund 200 Arbeitsplätze. „Die Investition ist aus unserer Sicht nicht nur ein klares Bekenntnis zum Standort, sondern stärkt ihn in seiner gesamten Forschungs- und Produktionskompetenz“, sagte der Geschäftsführer der IPW GmbH, Stefan Kroll.

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