Juni 2012

Dass die Erzeugung von Druckluft ein energieintensiver Vorgang ist, wurde spätestens mit der „Druckluft Effizient“-Kampagne der Dena vor einigen Jahren deutlich. Schon damals hatten die Hersteller von Kompressoren und Drucklufttechnik die Flucht nach vorne angetreten und sich aktiv an der Suche nach Einsparpotenzialen beteiligt. Nicht zuletzt auch zum eigenen Nutzen, denn häufig stand am Ende eines Einsparprojektes die Investition in neue Maschinen und Systeme, mit denen Sparpotenziale gehoben werden können. Aber auch Audits und die Suche nach teuren Druckluftleckagen wurden ins Serviceportfolio aufgenommen. Wie auch bei Flüssigkeitspumpen liegen die wirklich interessanten und signifikanten Einsparmöglichkeiten in der Betrachtung des Gesamtsystems. Zu den Maßnahmen gehört die variable Volumenstromregelung, ebenso wie übergeordnete Steuerungen, mit denen sich das Zusammenspiel aller Anlagenaggregate optimieren lässt. Vor allem aber werden die Maschinen heute mehr und mehr auch in der Serienfertigung punktgenau auf den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt.  
„Möglichkeiten zur Senkung des Energieverbrauches und von Emissionen gibt es sowohl in der Planungs- als auch in der Betriebsphase von Anlagen“, erläutert Alexander W. Peters, Geschäftsführender Gesellschafter der Neuman & Esser Group. Peters, der gleichzeitig auch Vorsitzender des
VDMA-Fachverbandes Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik ist, plädiert dafür, den Begriff der Emissionen im Zusammenhang mit dem Bau von Kompressoren und Verdichtern weiter zu fassen, als nur die Geräusch- und Schadstoffemission in der Produktentwicklung und beim Betrieb einzuschließen: „In einem „nachhaltigen“ Sinne geht es darum, dafür zu sorgen, dass Emissionen gar nicht erst oder nur in sehr geringem Maße und mit möglichst wenig Energieaufwand anfallen oder rückgewonnen werden.“  Eine Möglichkeit besteht im Einsatz von Gasrückgewinnungssystemen, die maßgeblich zur Reduzierung umweltschädlicher Gase beitragen können. Eingesetzt wird die Technologie zur Gasrückgewinnung in der Öl- und Gasindustrie, in der petrochemischen und der chemischen Industrie, aber auch in der Lebensmittelindustrie. Anwendungsbeispiele sind die Fackelgas-Rückgewinnung, die Abgas-Rückgewinnung, der Sauergas-Entzug oder aber die CO2-Rückgewinnung in Brauereien. Hierbei kommen zum Beispiel Prozessgaskompressoren zum Einsatz.

Maschinenhersteller sind „Enabler“ für Nachhaltigkeit
Und so haben sich die Mitglieder des Fachverbandes Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative „Blue Competence“ angeschlossen, in der die deutschen Maschinenbauer ihre Stärken und ihr Know-how bündeln wollen, um weltweit die Rolle als Technologieführer in Nachhaltigkeitsfragen zu besetzen und langfristig zu behaupten. Geht es nach dem Verband, wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ noch zu selten in einem Atemzug mit dem Maschinen- und Anlagenbau genannt. Dabei sind es gerade diese Unternehmen, die mit innovativen Technologien Lebensqualität verbessernde, Umwelt schonende, energie- und ressourceneffiziente Lösungen maßgeblich voranbringen.
„Unser Branchenbeitrag zur Nachhaltigkeit bezieht sich auf Themen wie Energie, Sicherheit, Verminderung von Emissionen und Neue Technologien. Die detaillierte Beobachtung und Abschätzung der neuesten Technologien ermöglichen unseren Mitgliedern, frühzeitig Trends zu erkennen. Dadurch, dass sie auch bereit zum Risiko bei Neuen Technologien sind, werden sie zu Trendsettern bei Innovationen“, verdeutlicht Peters.
Zur Achema wollen die Hersteller von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik innovative Lösungen für die Verfahrens- und Prozesstechnik aufzeigen. Beispiele sind die Reduzierung der CO2-Emissionen von Kraftwerken, die Verklappung und Lagerung von CO2 (CCS) oder die Produktion von Polysilizium zur Herstellung von Solarzellen. Auch die emissionsfreie seismische Erkundung von Erdöl- und Erdgasreserven und die Einspeisung von Biogas aus organischen Abfällen in bestehende Erdgasnetze sowie die effiziente Ein- und Ausspeisung von Erdgas in Kavernen und andere Speichermedien gehören zu den Lösungsansätzen, die auf der Achema gezeigt werden sollen.[AS]

Aktuelle Trends bei Pumpen und Kompressoren werden auch auf der International Rotating Equipment Conference vom 27. bis 29.9. thematisiert.
Infos unter: www.introequipcon.com

Pumpenhersteller rechnen mit weiterem Zuwachs
Nach der positiven Entwicklung in 2010 konnten die deutschen Pumpenhersteller auch im vergangenen Jahr ihr Geschäft deutlich ausweiten. „In den ersten drei Quartalen 2011 wurden bereits 12,9 Prozent mehr Flüssigkeitspumpen produziert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum“, erklärte Christoph Singrün, Geschäftsführer VDMA Fachverband Pumpen+Systeme anlässlich der Achema-Pressekonferenz. Und auch für das laufende Jahr ist Singrün optimistisch: „Wir gehen für 2012 von einem Umsatzanstieg von zwei Prozent aus“.  
Die unter den Mitgliedern des VDMA erhobene Auftragseingangsstatistik für Pumpen+Systeme spiegelt die konjunkturelle Situation der deutschen Hersteller dieser Branche relativ zeitnah wider: Nach einem für das Gesamtjahr 2010 verzeichneten Anstieg der Nachfrage um real 20 Prozent erholte sich die Nachfrage in 2011 noch einmal um zehn Prozent.
Die deutschen Exporte können sich sehen lassen: Sie wiesen in 2011 einen Zuwachs von 14 Prozent auf. Dies entspricht einem Exportvolumen von fast 4,7 Milliarden Euro. Besonders hervorzuheben sind hier die oszillierenden bzw. rotierenden Verdrängerpumpen mit Zuwachsraten von 18,9 Prozent bzw. 18,6 Prozent. Die Kreiselpumpen, mehr als ein Drittel aller exportierten Pumpen, verzeichneten ein Wachstum von 7,7 Prozent. Die EU-27-Länder haben – wenn auch nur leicht – an Bedeutung verloren: Während 2008 noch 49 Prozent der deutschen Pumpenexporte hierhin gingen, betrug dieser Anteil seit 2009 nicht mehr als 46 Prozent.
In 2011 wuchsen die Exporte in die meisten Regionen zweistellig. Lediglich die Exporte nach Nordafrika waren rückläufig. Wichtigste Abnehmerländer 2011 waren China, USA, Frankreich und Tschechien.

Achema 2012 Halle 8.0 – A23

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