April 2014

  • Um Armaturen zu prüfen, greift der Betreiber konventionell auf Blindflansche zurück, die mithilfe von Dichtungen, Schrauben und Muttern mühselig befestigt werden müssen.
  • Einen Schnellflanschverschluss muss das Personal dagegen einfach aufsetzen und mittels eines Griffes festziehen. Eine Zentrier- und Haltenase am Flanschteller hält den Verschluss dabei in Form.
  • Die Verschlüsse sind temporäre Lösungen, die durch ihre Signalfarben schnell entdeckt und daher nicht übersehen und vergessen werden können.

Aufsetzen, festziehen und los
Das Schnellflanschverschlusssystem wird Anforderungen wie einem einfachen Handling, Robustheit, der Nutzung an DIN und ANSI Flanschen, einem zentralen Verschluss sowie Anschlüssen für Prüfmedien und Messmittel gerecht. Mit der Zeit entstand ein Werkzeug, welches dem Anwender Sicherheit und einfache Handhabung bietet. Vor allem beim Prüfen von Armaturen, ob Durchgangsarmaturen mit zwei oder Wegearmaturen mit mehreren Flanschanschlüssen, lässt sich deutlich Zeit einsparen. Für die konventionelle Methode werden Blindflansche, Dichtungen, diverse Schrauben und Muttern sowie Werkzeug benötigt. Die Schnellflanschverschlüsse hingegen werden lediglich aufgesetzt und mittels eines Griffes handfest angezogen. Der Schließteller, der den Flansch verschließt, besitzt zwei Gewindeanschlüsse. Diese können zum Befüllen, Entleeren und als Anschluss für Druckmessgeräte genutzt werden. Beim Aufsetzten und Abnehmen können diese Anschlüsse verbunden bleiben. Darüber hinaus besitzt der Schließteller eine Zentrier- und Haltenase, die dafür sorgt, dass der angesetzte Flanschverschluss nach kurzem Drehen des Griffes formschlüssig befestigt ist.

Sicher und schnell verschließen

Neben den Hauptargumenten einfache Anwendung und Zeitersparnis zeigt sich ein weiteres Einsatzgebiet für den neuen Schnellflanschverschluss: das Verschließen von Flanschöffnungen an drucklosen Rohrleitungen und Behältern während Revisionsarbeiten. Bekannt ist, dass durch eine auch nur kurze Zeit offenstehende Rohrleitung große Gefahren für Mensch und Umwelt entstehen können. Obwohl diese Gefahren bekannt sind, passieren aus diesem Grund immer wieder Unfälle. Hier zeigt sich ein Vorteil der einfachen Handhabung, denn ohne Aufwand oder Zuhilfenahme von Werkzeugen kann der Anwender eine Rohrleitung mit dem Schnellverschlusssystem innerhalb von Sekunden verschließen. Dadurch, dass nur ein Bauteil zum Verschließen einer Flanschöffnung verwendet wird, reduziert sich außerdem die Gefahr durch herabfallende Teile bei Arbeiten in der Höhe.

Rot, gelb, grün, blau… bunt!
Die Schnellflanschverschlüsse sind allerdings kein Ersatz für einen dauerhaft eingesetzten Blindflansch, sondern werden nur temporär verwendet. Um sie deswegen an Armaturen, Rohrleitungen und Behältern schnell zu erkennen, sind sie in auffälligen Signalfarben beschichtet. Die Bügel der Schnellflanschverschlüsse, die die Last des Innendruckes auf die Flansche übertragen, sind in Deutschland gefertigte Schmiedeteile. Sie sind Nennweiten-abhängig mit einer eigenen Signalfarbe gekennzeichnet. Innerhalb einer Nennweite und Druckstufe sind die Schnellflanschverschlüsse für DIN und ANSI Flansche passend ausgelegt. Derzeit sind sie in den Nennweiten DN50, 80 und 100 für einen maximal zulässigen Druck von 24 bar, entsprechend Nenndruck PN 16, verfügbar. Die Bauteile des Schnellflanschverschlusses sind „unverlierbar“ zusammengefügt und extrem robust. Erst nach 55.000 Lastwechseln oder fünf Jahren sollte der Betreiber den Verschluss auf Oberflächenrisse prüfen. Der Anfang 2014 vorgestellte Schnellflanschverschluss wird unter anderem von der Firma I.S.T. Molchtechnik in Hamburg eingesetzt. Am Prüfstand permanent genutzt, sind die Betreiber begeistert, dass die in der Molchtechnik häufig eingesetzten Rücksprungflansche direkt mit den Schnellflanschverschlüssen verschlossen werden können. Außerdem setzt BP in Gent/Belgien die Flanschverschlüsse zur Dichtheitsprüfung von Armaturen und Rohrleitungen ein.

Weitere Informationen über Schnellflanschverschlüsse finden Sie hier.

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