Stahlindustrie erwartet 2016 ein schwarzes Jahr
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident und Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh (Bild: Stahl-Zentrum / Wilfried Meyer)

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident und Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh (Bild: Stahl-Zentrum / Wilfried Meyer)

Mit 41,5 Mio. Tonnen wäre das die niedrigste Produktion seit 20 Jahren. „Die Stahlindustrie befindet sich weltweit in einer Krise, der sich auch die Stahlindustrie in Deutschland nicht entziehen kann“, urteilt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung Stahl. 

Als Ursache sieht der Verband einen „mit zunehmend unfairen Mitteln ausgetragenen Wettbewerb auf den internationalen Märkten“. Vor allem chinesische Exporte werden zum großen Teil zu Dumpingpreisen auf den Märkten angeboten. Allein im Oktober haben sich diese Importe in die EU um 120 Prozent erhöht auf – hochgerechnet auf das Gesamtjahr – 12 Millionen Tonnen. Deshalb müsse das bestehende Handelsschutz-Instrumentarium der EU konsequent angewendet werden. 

„Die Stahlindustrie ist hierzulande in punkto Wettbewerbsfähigkeit und Einbindung in starke industrielle Wertschöpfungsketten gut aufgestellt“, so Kerkhoff. Um im aktuellen globalen Umfeld die Herausforderungen meistern zu können, brauche es dazu jedoch mehr denn je gleiche Wettbewerbsbedingungen, d.h. die Unterbindung von unfairem Handel auf dem europäischen Stahlmarkt, und in der Klimapolitik eine Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels ohne Belastungen für die Wettbewerbsfähigkeit. Da in dem Klimaabkommen in Paris für die Vertragsstaaten keine verbindlichen und vergleichbaren Klimaziele festgelegt wurden, sind in der Klimapolitik global weiterhin keine fairen Wettbewerbsbedingungen gegeben. „Deshalb fordern wir, dass die Europäische Kommission ihren Vorschlag zum Emissionshandel grundlegend überarbeitet, um schwerwiegende Wettbewerbsnachteile für die Stahlindustrie zu verhindern.“

(as)

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