Juni 2010

Schlauchquetschventile haben sich als universelle Problemlöser zum Absperren auch schwieriger und feststoffbeladener Medien bewährt. Die Wirkungsweise ist denkbar einfach: Ein schlauchförmiges, elastisches Absperrelement, das in einem Gehäuse aus Metall oder Kunststoff untergebracht ist, dient quasi als Verlängerung der Rohrleitung, in der das zu fördernde Medium fließt. Die Schlauchmanschette wird zum Schließen entweder mechanisch oder pneumatisch zusammengedrückt, bis die Leitung komplett verschlossen ist.

Der Raum zwischen Ventilgehäuse und elastischem Schlauch (meist Elastomere) wird als Steuerkammer bezeichnet. Wird diese Steuerkammer entlüftet, öffnet der Schlauch aufgrund seiner Rückprallelastizität und dem Mediumsdruck, der innen im Schlauch wirkt.
Die Vorteile dieser Konstruktion liegen auf der Hand: Im Vergleich zu Ventilen gleicher Nennweite ist das Eigengewicht der Armatur relativ niedrig. Da ein mehr oder weniger großer Bereich des Schlauchs als Dichtelement fungiert, werden auch faser- und feststoffhaltige Medien zuverlässig abgedichtet. Dazu kommt, dass der Reibungswiderstand der Armatur im Vergleich zu Schiebern oder Kegel-Sitz-Ventilen sehr gering ist – zum Schließen müssen lediglich die im Medium wirkenden Druckkräfte sowie die Rückstellkräfte des Elastomers überwunden werden. Ein weiteres Merkmal von Schlauchquetschventilen ist, dass diese nicht verstopfen und für die Schließfunktion relativ wenig Druckluft benötigt wird. Quetschventile werden zum Absperren von schwierigen Medien wie abrasiven, faserhaltigen, zähen oder korrosiven Flüssigkeiten oder aber Feststoffen eingesetzt. Mehr und mehr werden die Ventilkonstruktionen auch für Regelungs- oder Dosieraufgaben eingesetzt.

Wartungsarbeiten vereinfacht

Allerdings darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass das zentrale Element des Quetschventils – die Schlauchmanschette – Alterung und Verschleiß unterliegt und im Zuge von Wartungsarbeiten mehr oder weniger regelmäßig ausgetauscht werden muss. Um diesen Vorgang zu vereinfachen, hat der Schweizer Anbieter Ho-Matic eine weitere Ventilserie (Serie 80) entwickelt, bei der der Schlauchwechsel besonders einfach ist.

Basis der Entwicklung ist ein neuartiges Baukastensystem: Das fixe Element des Systemes bildet ein hochwertiges, farblos eloxiertes Gehäuse, das aus einer bleifreien Aluminium Legierung gedreht wird. Um das „Mittelstück“ zu einem Ventil zu komplettieren, stehen Gewindedeckel aus vier verschiedenen Materialien zur Verfügung. Ausgerüstet mit entsprechenden Schlauchqualitäten, werden die Ventile fast jeder Umweltsituation und Betriebsanforderung gerecht.
Auch für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen sind die Ventile geeignet und treffen auf großes Interesse. Speziell in der Chemieindustrie wird die Kombination mit Edelstahldeckel sehr geschätzt, da durch die einfache und servicefreundliche Konstruktion nur die Gummimanschette und der Edelstahldeckel mit dem Fördergut in Berührung kommen. Durch den Aluminiumkörper ist das Ventil eine leichte und vor allem eine sehr preisgünstig Alternative zu Ventilen, die vollständig aus Edelstahl gefertigt werden.

Die Ventile sind mit Gewindeanschluss von 3/8 bis 2“ verfügbar. Der Gewindedeckel wird wahlweise aus Kunststoff (POM naturweiß oder schwarz und leitfähig als POM-ELS) oder aus eloxiertem Aluminium oder Edelstahl 1.4435 gefertigt. Die Schlauchmanschette wird in verschiedenen Elastomeren angeboten. Dazu gehören Naturkautschuk, NBR oder EPDM – wahlweise in Lebensmittelqualität – oder aber Fluor- oder Chlor- bzw. Chloroprenkautschuk. Der Betriebsdruck (Medium innen) kann bis zu 4 bar betragen, als Schließdruck müssen per Druckluft zusätzlich 2,5 bar angelegt werden. Als Steuermedium können Druckluft, neutrale Gase, Wasser oder Öl genutzt werden.

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Unternehmen

HO-Matic AG

Alte Obfelderstrasse 55
8910 Affoltern a. A.
Switzerland