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(Bild: putilov denis – Fotolia)

  • Auf dem 5. Engineering Summit, der am 4. und 5. Juli in Mannheim stattfindet, werden die aktuellen Veränderungen im Anlagenbau in vier Themenblöcken diskutiert werden.
  • Jeder Themenblock wird mit einer eigenen Keynote eingeleitet werden.
  • Keynote-Speaker sind Tom Blades (Bilfinger, angefragt), Lothar Jungemann (Thyssenkrupp Industrial Solutions), Dr. Christian Bruch (Linde) und Dr. Wilhelm Otten (Evonik).

Agilität und Flexibilität ist gar nicht so einfach für eine Branche, die mit Projekten in Milliardenhöhe in der Vergangenheit ähnlich wendig unterwegs war wie ein Supertanker auf offener See. Andererseits sehen sich die meisten europäischen Anlagenbau-Anbieter auch gut aufgestellt, weil sie aus demselben Grund in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gezwungen waren, von hohem Auftragseingang zyklisch auf magere Zeiten umzuschalten. Dennoch hat sich einiges an den Rahmenbedingungen geändert: Der energiepolitische Rahmen ist unsicher wie noch nie und behindert Investitionen im Kraftwerkssektor. Der Projekt-Scope hat sich für technologiegetriebene Anbieter deutlich verkleinert – die Megaprojekte holen sich heute in der Regel abwicklungsorientierte Engineering-Multis, häufig auch aus Fernost.

Die Antworten der europäischen und deutschen Anlagenbau-Anbieter sind je nach Kundenausrichtung durchaus unterschiedlich: Diese suchen ihr Heil in Service­angeboten und Hightech-Strategien und der Digitalisierung  ihrer Geschäftsmodelle. Welche Ansätze die Engineering-­Strategen für ihre Zukunft wählen und welche Wett­bewerbsfaktoren im Vordergrund stehen, wird auf dem 5. Engineering Summit, der am 4. und 5. Juli 2017 in Mannheim stattfindet, in vier Themenblöcken dargestellt werden. Die Diskussion zu jedem Themenblock wird mit je einer Keynote gestartet werden.

Vom Greenfield zum Brownfield

Den Anfang wird voraussichtlich Tom Blades, Vorstandsvorsitzender der Bilfinger SE, machen. Der ehemalige Baukonzern wandelt sich immer stärker zum Industriedienstleister und zeigt, dass ein Anlagenbauer nicht nur mit Projekten auf der grünen Wiese wachsen kann, sondern durch die Abwicklung von Brownfield-Projekten den Zugang zum Servicegeschäft über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage erhält und damit der Veränderung bei Märkten und Strukturen Rechnung tragen kann. Mesut Sahin, Geschäftsführer bei Mannesmann E&C, wird den Changeprozess von der Technip-Konzerntochter hin zu einem mittelständischen Anlagenbau-Unternehmen beleuchten, und Karl Purkarthofer, Primetals, wird erläutern, welchen Einfluss Service-Strategien auf das Geschäft eines Metallurgieanlagenbauers haben.

Der zweite Themenblock ist der Digitalisierung im Anlagenbau gewidmet. Lothar Jungemann, Head of Global Engineering bei Thyssenkrupp Industrial Solutions, wird die Diskussion zu Chancen, Nutzen und Risiken der Digitalisierung mit einer Keynote anstoßen. Als Protagonist der Industrie 4.0 im Anlagenbau wird Dr. Markus Reifferscheid vom Metallurgieanlagenbauer SMS die Herausforderungen und Potenziale der Digitalisierung darstellen, und Dr. Teemu Tunkelo, CTO bei Voith Digital Solutions, wird zeigen, welche digitalen Angebote und Lösungen der Maschinen- und Anlagenbau braucht. Wie hoch der Großanlagenbau die Potenziale der Industrie 4.0 einschätzt, ist Gegenstand einer Studie, die auf dem Engineering Summit vorgestellt werden wird.

Projekterfolg sichern

Nicht neu, dafür aber ein Dauerbrenner, der ständiger Optimierung bedarf, ist der Themenkomplex „Effizienz und Produktivität“. In der Vergangenheit lebten insbesondere die Owners Engineers der Auftraggeber in der Chemie mit der Situation, dass ein mehr oder weniger großer Anteil an Projekten ihre Ziele im Hinblick auf Zeit, Qualität oder Kosten verfehlen. Dem Spezialchemiehersteller Evonik ist es gelungen, diesen Anteil mit einer neuen Projektmethodik deutlich zu senken. In seiner Keynote „Effizienz in der Projektabwicklung“ wird Dr. Wilhelm Otten, Head of Business Line Process Technology & Engineering bei Evonik, Denkanstöße geben, wie die Effizienz gesteigert werden kann, ohne die Projektziele aus den Augen zu verlieren. Kreative Ansätze für Produktivität und Effizienz werden außerdem von Wolfram Gstrein, VTU, sowie von Ewald Munz, Cyient, aufgezeigt werden. Außerdem wird die Frage diskutiert, ob die Modularisierung, wie sie M+W für Health Care Anlagen praktiziert, auch ein Muster für den Großanlagenbau sein kann. Schließlich werden im vierten Themenblock „Methoden und Prozesse“ neue Ansätze im Projektmanagement (Clemens Dachs, Siemens) und die Optimierung der Prozesse in der Angebotsphase (Dieter Hofmann, Planting) vorgestellt. Die Keynote dazu („Erfolgsfaktoren in der Abwicklung von Großprojekten“) wird Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands der Linde AG, halten.

Auch in diesem Jahr erwarten die Veranstalter wieder über 300 Teilnehmer – überwiegend Führungskräfte des europäischen Industrieanlagenbaus. Zahlreiche Sponsoren und Aussteller bilden den Rahmen für einen hochkarätigen Austausch zu den derzeit drängenden Fragen im Anlagenbau. Unterstützt wird der Networking-Kongress von einem hochkarätig besetzten, 13-köpfigen Fachbeirat, der das Programm ausgewählt hat.

Hier gibt es ausführliche Informationen zum 5. Engineering Summit.

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