Die neuen Anlagen von Air Liquide sollen Exxon Mobil in erster Linie mit Sauerstoff und Stickstoff versorgen. Nach Unternehmensangaben könnten aus den Anlagen rund 9.000 t Sauerstoff pro Tag in die Herstellung von blauem Wasserstoff und bis zu 6.500 t Stickstoff pro Tag in die Synthese des Wasserstoffs in Ammoniak für den Export gehen. Daneben will Air Liquide aus der Luftzerlegung auch „erhebliche Mengen“ an Argon und Edelgasen wie Krypton und Xenon für andere Kunden liefern.
Die endgültige Investitionsentscheidung (FID) steht noch aus, im positiven Falle würde das Großprojekt aber die größte Anlageninvestition in der Geschichte des Air-Liquide-Konzerns darstellen. Die Sauerstoffproduktions-Kapazität des Unternehmens in Texas würde sich damit auf einen Schlag um 50 % erhöhen. Im Vergleich zu konventionellen Anlagen sollen die neuen Anlagen außerdem 25 % weniger Strom für die Herstellung einer Tonne Sauerstoff benötigen.
Investition hängt am Wasserstoff-Projekt
Die Investitionsentscheidung von Air Liquide für die Luftzerlegungsanlagen hängt wiederum von der Entscheidung über das Exxon-Mobil-Projekt für blauen Wasserstoff von ab. Der Mineralölkonzern plant in seinem Raffinerie- und Petrochemiekomplex in Baytown den Bau einer Produktionsanlage für blauen Wasserstoff.
Dort könnten nach Unternehmensangaben täglich bis zu 28 Mio. m³ Wasserstoff aus Erdgas hergestellt werden. 98 % des dabei entstehenden CO2 sollen abgeschieden und unterirdisch gespeichert werden. Damit wäre die Anlage in Baytown bei der geplanten Inbetriebnahme 2027 oder 2028 nach Unternehmensangaben das weltweit größte Projekt für kohlenstoffarme Wasserstoff.