So plant das Unternehmen, das Projekt nach dem Abschluss der derzeitigen Bauphase für anderthalb bis zwei Jahre zu pausieren. Das berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung (SZ). Eigentlich sollte die neue Anlage mit einer geplanten Kapazität von 500 kt/a 2024 in Betrieb gehen. Dies wird sich jetzt verzögern.
Lage hat sich seit 2018 geändert
2018 hatte Covestro beim Start des Projektes noch von einem „starken Wachstum im MDI-Markt“ gesprochen – und für die Anlage 1,5 Mrd. Euro in die Hand genommen. Doch diese Zeiten scheinen jetzt vorbei: Der Markt für MDI, ein Vorprodukt für Hartschäume, ist vor allem durch die schwächelnde Nachfrage aus der Autoindustrie sowie den Handelsstreit zwischen den USA und China unter Druck geraten. Die Folge sind große Überkapazitäten weltweit.
Langfristige Hoffnung auf Wachstum
Bereits vor einigen Tagen hatte sich Covestro-Chef Markus Steilemann in einem SZ-Interview mit Blick auf die derzeitigen weltwirtschaftlichen und -politischen Widrigkeiten und Unsicherheiten für 2020 vorsichtig gegeben. „Daher fehlt mir kurzfristig die Wachstumsfantasie für unsere Abnehmerbranchen.“ Langfristig seien die Trends aber in Ordnung. Auf eine langfristige Aufhellung hofft Covestro nun offensichtlich auch bei seinem pausierten MDI-Projekt. (jg)