Kesselwagen

(Bild: Björn Wylezich – Fotolia)

  • Die aktuellen Zahlen für Anlagenbau-Gewerke offenbaren, dass die Situation im verfahrenstechnischen Anlagenbau und die im allgemeinen Baugewerbe sowie anderen Industrien auseinander driften.
  • Während die Preise für Maschinen und Apparate ins Rutschen geraten, legen andere Gewerke zu.
  • Zwischen den Extrempunkten – Apparate und Maschinen auf der einen Seite und Rohrleitungen/Armaturen auf der anderen Seite – liegt in der Entwicklung seit Februar 2015 eine Differenz von ganzen 5 %.

Etwas später als sonst liegen uns seit Anfang Juni die ersten Zahlen für das Quartal zwischen November 2015 und Februar 2016 vor. Demnach sind die Preise für Apparate und Maschinen im letzten Betrachtungszeitraum zum fünften Mal in Folge gesunken – zuletzt mit -0,95 % stärker als in allen Quartalen des vergangenen Jahres. Die Konjunktur bei Maschinen und Apparaten ist insgesamt der wichtigste Indikator für die Situation im verfahrenstechnischen Anlagenbau, und aufgrund ihres Wertanteils in Projekten hat dieser Kostenblock den größten Einfluss auf den gesamten Preisindex für Chemieanlagen.
Dass die Situation im verfahrenstechnischen Anlagenbau und die im allgemeinen Baugewerbe auseinanderdriften, wird an einem anderen Gewerk sehr deutlich: Isolierungen und Anstriche sind im gleichen Zeitraum um 0,91 % teurer geworden, Rohrleitungen und Armaturen sogar um 1,05 %. Auch alle anderen Gewerke – von der elektrotechnischen Ausrüstung über MSR-Einrichtungen bis hin zu den Bauteilkosten – haben sich zuletzt stärker verteuert, als im vorherigen Halbjahr.

Preise für Chemieanlagen stagnieren – Gewerke zeigen sich sehr unterschiedlich
Insgesamt führt die Entwicklung bei Apparaten und Maschinen dazu, dass die Preise für Chemieanlagen nur unwesentlich gestiegen sind – aktuell steht zwischen Februar 2016 und November 2015 ein Plus von 0,18 % zu Buche.
Zwischen den Extrempunkten – Apparate und Maschinen auf der einen Seite und Rohrleitungen/Armaturen auf der anderen Seite liegt in der Entwicklung seit Februar 2015 eine Differenz von ganzen 5 % – ein „Spread“, wie es ihn in den vergangenen Jahren nur selten gab und der deutlich macht, wie sich das Projektgeschäft derzeit vom Rest der Industrien und des (Bau-)gewerbes abkoppelt.
Der CT-Preisindex für Chemieanlagen wird vierteljährlich aktualisiert. Er dient als Trendbarometer für Planer von Chemieanlagen sowie Betreiber, die die Kosten von Projekten näherungsweise abschätzen wollen. Im CT-Preisindex werden nach einer von H. Kölbel und J. Schulze entwickelten Methode die Gewerke Apparate und Maschinen, Rohrleitungen und Armaturen, MSR-Einrichtungen, Isolierung und Anstrich, elektrotechnische Ausrüstung sowie Bauteilkosten zu einem Index berechnet, dessen Basis das Jahr 2010 (=100) bildet. Aus der Gewichtung der Einzelgewerke resultiert ein Index für die Preisentwicklung von Chemieanlagen.
Die detaillierten Daten senden wir Ihnen per E-Mail gegen Rechnung gerne zu. Zahlende Abonnenten der CHEMIE TECHNIK erhalten den Preisindex kostenlos. Anfragen an: susanne.berger@huethig.de

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