Pipeline construction

(Bild: stetsko – AdobeStock)

  • Die Preise für Chemieanlagen zeigten zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend.
  • Starke Schwankungen sind bei Rohrleitungen und Armaturen zu verzeichnen.
  • Montage- und Ingenieurleistungen verteuern sich derzeit besonders deutlich.

Montage- und Ingenieurleistungen legten im zweiten Quartal 2018 um 1,3 bzw. 1,0 Indexpunkte zu und verteuerten sich damit so stark wie im vorherigen Vierteljahr. Mit einem Anteil von insgesamt 42,1 % am gesamten PCD-Index sind es diese beiden Gewerke, welche die Teuerung der Chemieanlagen derzeit am stärksten treiben. Aber auch Maschinen und Apparate – mit 21,2 % Anteil ein weiteres Indexschwergewicht – legten im ersten Halbjahr deutlich (1,4 Indexpunkte) zu.

Ein interessantes Detail ist die Entwicklung der Preise für Armaturen und Rohrleitungen. Diese zeigen im Vergleich zu den restlichen „Material“-Gewerken im PCD-Index von Quartal zu Quartal relativ starke Schwankungen (Bild 2). Eine mögliche Interpretation ist hier der Einfluss von Großaufträgen, beispielsweise für Pipeline-Projekte. Ob zum Beispiel die derzeit im Bau befindliche Nord-Stream-2-Leitung Einfluss auf die jüngste Preisentwicklung hat, ist eine zumindest plausible Interpretationsmöglichkeit. Der Index für Rohrleitungen kletterte seit Jahresanfang um fast drei Indexpunkte. Ein weiteres Gewerk zeigt in der Langzeitbetrachtung ebenfalls eine bemerkenswerte Entwicklung: die Automatisierungstechnik. So war für Automatisierungssysteme zwischen 2010 und 2014 ein starker Preisverfall zu verzeichnen, seither zeigt der Langfristtrend mit starken Schwankungen (10 Indexpunkte) langsam wieder nach oben (Bild 3). Gleiches gilt auch für Prozessleittechnik, während die Preise für Mess- und regeltechnische Geräte kontinuierlich steigen.

Insgesamt legte der Preis für Chemieanlagen (PCD) im letzten Quartal um 0,9 Indexpunkte zu, seit Jahresanfang verteuerten sich die Projekte um 1,9 Indexpunkte.

PCD ersetzt CT-Preisindex

Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns vom fünf Jahrzehnte alten CT-Preisindex, der nach der Methode Kölbel-Schulze berechnet wurde. An seine Stelle tritt künftig der Processnet Chemieanlagen-Preisindex Deutschland (PCD), der einerseits die aktuelle Struktur heutiger Chemieanlagen berücksichtigt und andererseits auch die personalintensiven Gewerke beinhaltet. Den PCD werden wir nach der nun abgeschlossenen Übergangsfrist von einem Jahr künftig, wie auch schon den CT-Baupreisindex, im vierteljährlichen Rhytmus aktualisieren und veröffentlichen. Die detaillierten Daten stehen kostenpflichtig zur Verfügung. Anfragen nimmt susanne.berger@huethig.de entgegen.

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