- Die Volatilität im Anlagenbau ist derzeit besonders hoch, da viele Faktoren gleichzeitig wirken.
- Anlagenbau-Unternehmen und Owners Engineers setzen auf verschiedene Maßnahmen, um flexibler zu werden.
- Durch die Kooperation mit Engineering-Partnern wollen sich die Unternehmen flexibel für künftige Auftrags-Peaks aufstellen.
Auch der Stahlwerksspezialist Primetals Technologies nutzt die Chancen, die strategische Partnerschaften bieten. Vor allem im Hightech-Segment für hochwertigen Stahl geht der Anlagenbauer nicht nur Verträge ein, bei denen Leistungsdaten ein wichtiger Aspekt sind, sondern hilft Commodity-Stahl-Herstellern gezielt dabei, höhere Qualitäten zu erreichen. „Das sind Projekte, bei denen man sich aus dem harten Preiswettbewerb lösen kann und die nicht vom Einkauf dominiert werden“, verdeutlicht Röhrl.
Auch die Verteilung der Engineering-Aufgaben nach regionalen Schwerpunkten wird von den Anlagenbau-Unternehmen genutzt, um flexibler auf Marktschwankungen reagieren zu können. So sind beispielsweise bei Tk IS rund 3.000 Mitarbeiter und bei Linde 1.000 Engineering-Kräfte in Indien integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette. Inzwischen längst nicht mehr nur als verlängerte Werkbank für Aufgaben des Detail-Engineerings, sondern auch mit dem Auftrag, eigenes Exportgeschäft zu entwickeln.
Fazit: Die gestiegene Volatilität und der steigende Wettbewerbsdruck zwingt deutsche Großanlagenbauer, kleinere Brötchen zu backen und Komponenten im Portfolio auszubauen, die ein stetigeres Geschäft ermöglichen. Durch die Kooperation mit Engineering-Partnern wollen sich die Unternehmen flexibel für künftige Auftrags-Peaks aufstellen. Außerdem sollen mehr kleine Projekte die Volatilität im Auftragseingang abmildern. SpecialAnlagenbau012016