
Gemeinsam haben der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, die Infraserv-Geschäftsführer Jürgen Vormann und Dr. Joachim Kreysing sowie Andre Hawkridge, verantwortlicher Projektleiter bei Infraserv Höchst, symbolischen den Grundstein für die neue Gasturbinen-Anlage im Industriepark Höchst gelegt. (Bild: Infraserv Höchst)
In das Gaskraftwerk will Infraserv 300 Mio. Euro investieren, die Anlage soll 2022 in Betrieb genommen werden. Das Projekt umasst die Modernisierung der bestehenden Gasturbinen-Anlage sowie zwei neue Gasturbinen. Mit der Maßnahme will der Standortbetreiber seine Versorgungs-Infrastruktur ausbauen und die Energieeffizienz am Standort weiter steigern.
176 Megawatt elektrische Leistung, 400 Tonnen Dampf pro Stunde
Die beiden neuen Gasturbinenanlagen haben eine elektrische Leistung von jeweils 88 Megawatt. Nachgeschaltet sind zwei nachgefeuerte Abhitze-Dampferzeuger, die jeweils pro Stunde bis zu 200 Tonnen, mehr als 500 Grad heißen Hochdruckdampf sowie maximal 22 Tonnen Niederdruckdampf erzeugen können. Mit den neuen Gasturbinen-Anlagen erhöht Infraserv Höchst die Stromerzeugungskapazitäten im Industriepark Höchst um 60 Prozent auf 478 Megawatt. Noch wichtiger als der Strom ist die Wärme, denn produzierende Unternehmen in der Chemie- und Pharmaindustrie brauchen Prozessdampf für ihre Anlagen.
Als Wermutstropfen sieht der Standortbetreiber die noch unklaren gesetzlichen Rahmenbedingungen: Durch die aktuell anstehende Entscheidung des Bundestags, der voraussichtlich am Freitag im Rahmen der Beschlussfassung über das Kohleausstiegsgesetz die Förderrichtlinien für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen wie die neuen Gasturbinen ändern wird – werden Projekte und deren Realisierung auch rückwirkend betroffen sein. Dazu Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst: „Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind nur zwei der erforderlichen Grundbedingungen für Investitionsentscheidungen. Ebenso Noch wichtig für die in unserer Branche üblichen Investitionen mit langfristiger Bindungswirkung ist das Grundvertrauen in die Gültigkeit wirtschaftlicher und gesetzlicher Rahmenbedingungen, die die Bundesregierung mit der jetzt anstehenden KWG-Novellierung nicht aufs Spiel setzen sollte.“
Neue Anlagenprojekte im Juni 2020:

Das US-amerikanische Chemieunternehmen Grace hat in Worms eine neues Werk zur Herstellung kolloidaler Kieselsäure eröffnet. Damit verdoppelt der Hersteller seine Produktionskapazität für das Produkt.
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(Bild: Grace)

Clariant Catalysts will mit erheblichen Investitionen in sein F&E-Zentrum für Hochdurchsatz-Katalysatoren im kalifornischen Palo Alto die Entwicklung von Katalysatoren sowie die Markteinführung insgesamt erheblich beschleunigen.
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(Bild: Clariant)

Abgeschiedenes CO2 aus der Zementherstellung könnte zukünftig als Rohstoff für die Fertigung von Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen dienen. Ein neues Projekt von Industrieunternehmen will diese Idee in Österreich bis 2030 im großindustriellen Maßstab umsetzen.
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(Bild: Borealis)

Der Spezialchemie-Konzern Nouryon hat ein Ausbauprojekt in seinem Werk in Itupeva, Brasilien, abgeschlossen. Die Erweiterung wird die Kapazität des Standorts für organische Peroxide mehr als verdoppeln.
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(Bild: Nouryon)

RWE und die German LNG Terminal GmbH wollen gemeinsam die Möglichkeiten für diesen klimafreundlichen Brennstoff erkunden. Beide Unternehmen haben dazu eine Vereinbarung in Form eines „Memorandum of Understanding“ abgeschlossen, um damit die Nutzung von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen zu fördern.
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(Bild: RWE)

Evonik modernisiert die Energieversorgung im Chemiepark Marl: Das Unternehmen hat bei Siemens ein weiteres GuD-Kraftwerk bestellt.
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(Bild: Siemens Energy)

Vorbereitungen und Bau der BASF-Anlagen für Batteriematerialien in Europa schreiten planmäßig voran: Der Bau einer Anlage für Vorprodukte in Finnland hat begonnen, der Bau einer Anlage in Schwarzheide ist genehmigt.
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(Bild: BASF)

ABB in Deutschland will in Mannheim ein nachhaltiges, mit modernster Technik ausgerüstetes Multifunktionsgebäude bauen. Der Automatisierer konsolidiert damit die Zahl seiner Standorte in der Metropolregion Rhein-Neckar von drei auf zwei.
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(Bild: ATP architekten ingenieure)

Der Spezialchemiekonzern Clariant erhöht die Produktion von milden Tensiden der Marke Hostapon SCI. Damit reagiert der Konzern auf den wachsenden Bedarf der Kosmetikindustrie für die Produktion von Pflege- und Hygieneprodukten.
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(Bild: Clariant)

Die BASF vergibt eine Lizenz zur Herstellung und zum Verkauf von zertifiziert kompostierbarem aliphatisch-aromatischen Copolyester (PBAT) an Red Avenue New Materials. Das chinesische Unternehmen will in Shanghai eine Produktionsanlage mit einer Kapazität von 60.000 t/a bauen.
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(Bild: BASF)
Flexible Fahrweise
Die Bedeutung dieser Anlage gehe aber weit über die Grenzen des Industrieparks hinaus, meldet der Betreiber: Der Strom aus der Anlage soll in das Netz der allgemeinen Versorgung ausgespeist werden und unterstützt damit die allgemeine Versorgungssicherheit des deutschen Stromnetzes, die durch die geplante Abschaltung der Kohle- und Kernkraftwerke in den nächsten Jahren vor Herausforderungen gestellt wird. Darüber hinaus ermöglicht die Anlage eine flexible Fahrweise. Damit kann die Stromproduktion in Zeiten von Stromüberschuss – unabhängig vom Dampfbedarf – heruntergefahren werden, um den Vorrang von Strom aus erneuerbaren Energieanlagen zu unterstützen und die Stabilität des Stromnetzes zu stärken. In Zeiten niedriger Produktion von erneuerbaren Energien kann die Stromproduktion dieser Anlage maximiert werden.
(as)
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