Linde-Praxair-Fusion: Der Name `Linde` bleibt

Der Gase- und Technologiekonzern Linde hat im US-amerikanischen Freeport einen neuen Luftzerleger in Betrieb genommen. Das Unternehmen baut damit seine Kapazitäten an der Golfküste weiter aus.

(Bild: Linde)

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Linde-Vorstandschef Prof. Dr. Aldo Belloni soll bei der Fusion mit Praxair die Interessen von Linde vertreten (Bild: Linde)

Der Vorstand soll zu gleichen Teilen mit Vertretern von Linde und Praxair besetzt werden, den Posten des Vorstandschefs wird Praxair-Chef Steve Angel einnehmen. Nach Informationen des Handelsblatts soll die Anlagenbau-Sparte zunächst im Unternehmen bleiben, langfristig sei eine Verselbständigung geplant.

Einer Pressemitteilung von Linde zufolge wird der Zusammenschluss unter Gleichen mittels eines Aktientauschs unter dem Dach einer neuen Holdinggesellschaft angestrebt. Beide Unternehmen haben dazu jetzt ein nicht-bindendes Eckpunkte-Papier unterzeichnet und streben eine endgültige Fusionsvereinbarung (Business Combination Agreement) zum nächstmöglichen Zeitpunkt an. Auf Basis der vorgelegten Jahresabschlüsse 2015 würde der Zusammenschluss (vor möglichen Veräußerungen) ein Unternehmen mit einem pro-forma Umsatz von rund 30 Milliarden USD (28 Milliarden EUR) und einer aktuellen Marktkapitalisierung von mehr als 65 Milliarden USD (61 Milliarden EUR) schaffen.

Von dem Zusammenschluss versprechen sich die beiden Partner Synergien aus der „etablierten marktführenden Position“ Lindes im Technologiebereich und der „operativen Exzellenz“ Praxairs. „Der strategische Zusammenschluss von Linde und Praxair würde die Stärken beider Unternehmen kombinieren, die globale Präsenz stärken, und dazu ein robusteres Portfolio schaffen, das von langfristigen Wachstumstrends profitieren würde“, sagte Steve Angel, Chairman und CEO von Praxair. „Dies ist eine wirklich strategische Fusion; sie bringt das Potential, die exzellenten Mitarbeiter und erstklassigen Prozesse beider Unternehmen zusammen und bietet damit allen unseren Bezugsgruppen eine einzigartige und attraktive Chance.“

„Wir wollen die Fähigkeiten unserer Unternehmen unter dem Namen Linde kombinieren und ein global führendes Unternehmen für Industriegase schaffen. Diese Fusion schafft Werte. Dies ist ein strategischer Schritt, der eine robuste Bilanz und einen starken Cashflow schaffen würde und so die notwendige finanzielle Flexibilität ermöglichen kann, die wir brauchen, um in unsere Zukunft zu investieren“, sagte Professor Dr. Aldo Belloni, CEO von Linde.

Synergien im Wert von 1 Mrd. USD pro Jahr

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Linde und Praxair rechnen mit deutlichen Synergieeffekten durch die Fusion. (Bild: Linde)

Erwartet werden jährliche Synergieeffekte in Höhe von ca. 1 Milliarde USD (0,9 Milliarden EUR), die von Größenvorteilen, Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserungen getragen werden. Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender von Linde, soll als Chairman den Vorsitz dieses Boards übernehmen. Der Vorsitzende des Boards und CEO von Praxair, Steve Angel, soll CEO und Mitglied des Board of Directors werden.

Das kombinierte Unternehmen soll unter dem global anerkannten Unternehmensnamen von Linde arbeiten. Es soll an der New York Stock Exchange (NYSE) und der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden. Die neue Gesellschaft wird die Aufnahme in den S&P 500 sowie  in DAX Indizes anstreben. Die neue Holdinggesellschaft wird in einem neutralen Mitgliedsland des Europäischen Wirtschaftsraums („EWR“) angesiedelt werden. Der CEO des fusionierten Unternehmens wird in Danbury, CT, USA, sitzen. Zentralfunktionen werden adäquat zwischen Danbury, CT, USA, und München, Deutschland, aufgeteilt, um auch Effizienzen für das kombinierte Unternehmen zu erzielen.

Nächste Schritte und Timing

Beide Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten alle notwendigen Zustimmungen erhalten, um eine endgültige Fusionsvereinbarung (Business Combination Agreement) schließen zu können. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt einer zur Zufriedenheit verlaufenden abschließenden Due Diligence, weiterer Verhandlungen und der Zustimmung der relevanten Gremien beider Unternehmen. Es ist nicht sicher, ob es zum Abschluss rechtsverbindlicher Verträge kommt. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aktionäre und der zuständigen Regulierungsbehörden und weiteren marktüblichen Bedingungen. Linde und Praxair sind zuversichtlich, dass alle erforderlichen Genehmigungen, einschließlich möglicherweise erforderlicher Veräußerungen, nach dem Beschluss einer endgültigen Fusionsvereinbarung zeitnah erreicht werden können.

(as)

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