Future factory plant and energy industry concept in creative graphic design. Oil, gas and petrochemical refinery factory with double exposure arts showing next generation of power and energy business.

(Bild: Blue Planet Studio – stock.adobe.com)

  • Preise für Chemieanlagen stagnieren.
  • Bautechnik zeigt größte Teuerung.
  • Rohrleitungen und Automatisierungssysteme billiger.

Seit fünf Jahren kennt der Preis für Chemieanlagen nur eine Richtung: aufwärts. Von Quartal zu Quartal standen über alle Gewerke regelmäßig Steigerungen zwischen 0,2 und 1,2 % zu Buche. Die Serie ist im dritten Quartal 2019 nun gerissen. Der Gesamtindex PCD stagnierte mit -0,01 % erstmals, was allerdings vor allem an einem Gewerk liegt, für das wir bereits seit Anfang 2019 einen deutlichen Rückgang verzeichnen: Die für Chemieanlagen so wichtigen Rohrleitungen verzeichneten im Quartalsvergleich einen Rückgang um 1,5 %. Im Jahresvergleich zwischen 2019 und 2018 steht jedoch auch hier ein Plus von 0,8 % zu Buche.

Armaturen teurer, Rohrleitungen deutlich billiger

Über die Ursachen dafür lässt sich spekulieren: Da der Index auf Daten des Statistischen Bundesamts basiert und dort für das Gewerk Rohrleitungen die Preise für Rohrleitungen und Armaturen aus Stahl und Edelstahl zusammengefasst werden, lohnt sich ein Blick in die Details: Während sich Armaturen im vergangenen Jahr um knapp 2 % verteuert haben, hat Destatis bei Rohrleitungen ein Minus von 7,4 Indexpunkten verzeichnet. Wahrscheinlich waren die überproportional hohen Preissteigerungen bei Rohrleitungen im Jahr 2018 eine Folge der Pipeline-Aufträge, darunter das vieldiskutierte Nordstream-Projekt, die Ursache und der Rückgang hatte nichts mit der Ausrüstung von Chemieanlagen mit Rohrleitungen zu tun.

Interessant ist allerdings auch der im vergangenen Jahr zu beobachtende stetige Preisverfall für Prozessleittechnik. Mit einem Plus von lediglich 0,16 % bildet PLT das Schlusslicht unter allen im PCD zusammengefassten Anlagenkomponenten. Zwischen dem Gewerk mit den größten Preissteigerungen in 2019 liegen 3,5 %! Auch hier lohnt der Blick in die Details, denn „Prozessleittechnik“ fasst die Einzelpositionen mess- und regeltechnische Geräte, Automatisierungssysteme und PLT-Montagematerialien zusammen. Während für Messtechnik zwischen Q4/2018 und Q4/2019 ein Plus von 1,5 Indexpunkten und für Montagematerial ein Zuwachs von 2,2 Indexpunkten zu verzeichnen war, sank der Preis für Automatisierungssysteme um satte 8,5 Punkte.

PLT im Minus, Bautechnik im Plus

Weiterhin deutlich im Plus liegt die Bautechnik. Diese legte im Vergleich der Quartale 3 und 4 im vergangenen Jahr um weitere 0,4 % zu – mit einem Plus von 3,7 % haben sich Bauleistungen am stärksten verteuert. Den Preisindex insgesamt bewegte 2019 auch das Index-Schwergewicht Ingenieurleistungen. Diese haben sich im vergangenen Jahr um 1,3 % verteuert.

Der Preisindex für Chemieanlagen in Deutschland (PCD) wird vierteljährlich aktualisiert. Er dient als Trendbarometer für Planer von Chemieanlagen sowie Betreiber, die die Kosten von Projekten näherungsweise abschätzen wollen. Im PCD werden nach einer vom Arbeitskreis Cost Engineering in der Dechema / Process Net entwickelten Methode die Gewerke Apparate und Maschinen, Rohrleitungen und Armaturen, MSR-Einrichtungen, Isolierung und Anstrich, elektrotechnische Ausrüstung sowie Bauteilkosten zu einem Index berechnet, dessen Basis das Jahr 2015 (=100) bildet. Aus der Gewichtung der Einzelgewerke resultiert ein Index für die Preisentwicklung von Chemieanlagen. Die detaillierten Daten senden wir Ihnen per E-Mail gegen Rechnung gerne zu. Anfragen an: susanne.berger@huethig.de.

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