
Technip Energies hat viel Erfahrung mit Petrochemie-Anlagen - unter anderem realisierte der Anlagenbauer im Saudischen Jubail bereits große Projekte. (Bild: Technip Energies)
Der Auftragswert für Technip Energies wurde in der Presseerklärung nicht beziffert - die Rede ist von einem "Substantial Petrochemical Contract" - diese bedeuten nach Definition des Unternehmens einen Wert zwischen 500 Mio. und 1 Mrd. Euro. Der neue Ethan-Cracker soll nach Fertigstellung eine Produktionskapazität von über 1.500.000 Tonnen pro Jahr haben. Auftraggeber ist Abu Dhabi Polymers (Borouge), ein Joint Venture zwischen ADNOC und Borealis. Die Anlage soll in den Petrochemiekomplex Borouge 4 in Ruwais, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), integriert werden. Technologiegeber ist Technip Energies. Borouge 4 gilt als eines der wichtigsten strategischen Projekte, die der staatliche Energiekonzern ADNOC realisiert, um seinen derzeitigen Marktanteil auf dem wachsenden Polyolefinmarkt zu halten. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Steamcracker ist.
Der Vertrag wurde von S.E. Dr. Sultan Al Jaber, Minister für Industrie und Hochtechnologie, Geschäftsführer und CEO von ADNOC und Vorsitzender von Abu Dhabi Polymers Co Ltd. (Borouge), und dem CEO von Technip Energies, Arnaud Pieton, in Anwesenheit Seiner Hoheit Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi und stellvertretender Oberbefehlshaber der VAE-Streitkräfte, sowie des Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und des Präsidenten der Französischen Republik, Emmanuel Macron, während des Besuchs der französischen Delegation in den VAE.
Dem Auftrag war ein FEED-Wettbewerb vorausgegangen. Technip Energies hat sich zum Ziel gesetzt, bereits in einem sehr frühen Stadium einer Entwicklung beteiligt zu sein. Im Rahmen der Target-Wachstumsstrategie will das Unternehmen mit großen internationalen Auftragnehmern für Projekte zusammenzuarbeiten.
Kohlenstoff-Fußabdruck soll bewertet werden
Arnaud Pieton, CEO von Technip Energies, erklärte: "Wir fühlen uns sehr geehrt, von Borouge sowohl als Technologielieferant als auch als EPC-Auftragnehmer ausgewählt worden zu sein. Dies bestätigt erneut die langjährige Führungsrolle von Technip Energies bei der Durchführung von Ethylen- und Technologieintegrationsprojekten. Diese Auszeichnung ist auch eine Anerkennung unserer starken historischen Präsenz in Abu Dhabi seit mehr als vier Jahrzehnten und unseres Engagements, die Wertschöpfung im Land zu erhöhen. Die Kompetenzen und das Wissen des Borouge-Teams über Olefin-Anlagen in Verbindung mit der Erfahrung von Technip Energies im Bereich Technologie und Projektdurchführung haben zu einem effektiven Design und einer optimierten Projektwirtschaftlichkeit geführt. Wir werden auch den Kohlenstoff-Fußabdruck des Borouge 4 Ethan-Crackers bewerten, um die zukünftigen CO2-Emissionen zu minimieren, was das Bestreben von Borouge und Technip Energies widerspiegelt, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft zu beschleunigen.
Steamcracker sind für einen Großteil der Kohlendioxid-Emissionen der Petrochemie-Industrie verantwortlich. Schätzungen zufolge emittieren Steamcracker weltweit jedes Jahr über 300 Mio. Tonnen CO2. Große Unternehmen der Branche haben deshalb angekündigt, Alternativen zum klassisch fossil beheizten Cracker entwickeln zu wollen. So plant BASF gemeinsam mit Sabic und Linde einen elektrisch mit Ökostrom beheizten Steamcracker-Ofen. Dow und Shell wollen im niederländischen Terneuzen eine Multi-Megawatt-Pilotanlage entwickeln. In diesem Beitrag berichten wir ausführlich über die Dekarbonisierung von Steamcrackern.
Das sind die aktuellen Projekte im Chemieanlagenbau

Das Chemieunternehmen Röhm investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau einer Produktionsanlage für PMMA-Formmassen der Marke Plexiglas in Worms. Darüber hinaus sind weitere Projekte in Planung. Mehr zum Projekt. (Bild: Röhm)

Thyssenkrupp will in einer strategischen Partnerschaft mit Dii Desert Energy, der früheren Desertec Industrial Initiative, die Energiewende in Nordafrika und dem Mittleren Osten vorantreiben. Mehr zum Projekt. (Bild: Thyssenkrupp)

Covestro hat in Leverkusen sein neu gestaltetes Technikum für Hochleistungs-Polyurethan-Elastomere der Marke Vulkollan eröffnet. Der Kunststoffhersteller will hier neue Anwendungslösungen entwickeln und testen sowie Prototypen bauen und anpassen. Mehr zum Projekt. (Bild: Covestro)

Der Spezialchemie-Konzern Evonik will im kommenden Jahr neue Weichmacher-Produkte auf den Markt bringen, die auf dem Rohstoff Isononanol (INA) basieren. Dafür sollen auch die Produktionskapazitäten in Marl steigen. Mehr zum Projekt. (Bild: Evonik)

Die Joint-Venture-Partner Adnoc und Borealis haben eine Investitionsvereinbarung geschlossen, um den Polyolefinkomplex Borouge zu erweitern. Der Projektabschnitt Borouge 4 beinhaltet Anlagen zur Produktion von 1,4 Mio t/a Polyethylen. Mehr zum Projekt. (Bild: Borouge )

Green Fuel und Haldor Topsoe wollen gemeinsam effiziente und skalierbare Technologien für die Produktion von grünem Ammoniak in Island entwickeln. In einer aktuellen Absichtserklärung geht es auch um weitere Geschäftsmöglichkeiten in dem Zukunftsbereich. Mehr zum Projekt. (Bild: Haldor Topsoe)

Die Energiekonzerne RWE und Shell haben sich auf eine gemeinsame Erzeugung von grünem Wasserstoff verständigt. Am Shell-Standort Wesseling wurde dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Mehr zum Projekt. (Bild: RWE)

Der finnische Öl- und Kraftstoffkonzern Neste wird aus dem EU Innovation Fund 88 Millionen Euro für das geplante CCS-Projekt im finnischen Porvoo erhalten. Dadurch soll die dortige Raffinerie dekarbonisiert werden. Mehr zum Projekt. (Bild: Neste)

Air Liquide und die BASF planen den Aufbau der weltweit größten grenzüberschreitenden Wertschöpfungskette zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS). Ziel ist es, die CO2-Emissionen der Industrie im Hafen von Antwerpen deutlich zu senken. Mehr zum Projekt. (Bild: BASF)

Der Anlagenbauer Technip Energies und das auf Gasreinigung spezialisiete Unternehmen Svante wollen bei der Kohlendioxid-Abscheidung zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen sie Svantes Technologie zur Kohlenstoffabscheidung mit festen Sorptionsmitteln so weiterentwickeln, dass integrierte Lösungen vom Konzept bis zur Projektlieferung angeboten werden können. Mehr zum Projekt. (Bild: Gina Sanders - Fotolia )

Siemens Energy hat einen Auftrag für den schlüsselfertigen Bau eines Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerks erhalten. Dieses ist Teil des integrierten LNG-to-Power-Projekts UTE GNA II im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro zum Einsatz. Mehr zum Projekt. (Bild: Siemens)

Die japanischen Unternehmen Mitsui Chemicals und Microwave Chemical haben eine Zusammenarbeit für das chemische Recycling von Kunststoffen vereinbart. Erstmals sollen Mikrowellen in kommerziellem Maßstab eingesetzt werden. Mehr zum Projekt. (Bild: Microwave Chemical )

Der Technologiekonzern Lummus und der Entsorger Phigenesis haben eine Absichtserklärung zum chemischen Kunststoffrecycling unterzeichnet. In Europa sollen fünf Projekte auf Basis der Pyrolysetechnologe geplant werden. Mehr zum Projekt. (Bild: Alterfalter - fotolia.com)
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