Thyssen-Krupp: Betriebsrat rechnet mit Standort-Schließungen

Offiziell ist nicht, trotzdem rechnet der zuständige Betriebsrat mit der Ankündigung von Standort-Schließungen. (Bild: Thyssen-Krupp)

Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist Thyssenkrupp in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld leicht gewachsen, Auftragseingang und Umsatz stiegen auf jeweils 42,0 Mrd Euro (+ 1%).  Zum Wachstum haben vor allem die Industriegütergeschäfte beigetragen. In den Werkstoffgeschäften haben dagegen die zunehmend schwächere weltwirtschaftliche Dynamik, die deutliche Eintrübung im Automobilsektor und der weiterhin hohe Importdruck beim Stahl das Wachstum gebremst. Hinzu kam ein massiver Anstieg der Rohstoffpreise. In Summe summiert sich der Nettoverlust des Traditionskonzerns im Geschäftsjahr 2018/19 auf 304 Mio. Euro.

Die Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz will den Umbau des Konzerns vorantreiben. Bild: Thyssenkrupp

Die Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz will den Umbau des Konzerns vorantreiben. Bild: Thyssenkrupp

„Die Performance etlicher unserer Geschäfte ist nicht zufriedenstellend. Das hat auch damit zu tun, dass notwendige strukturelle Verbesserungen und Restrukturierungen nicht mit der notwendigen Konsequenz umgesetzt wurden. Das werden wir jetzt angehen. Zügig und systematisch“, so Vorstandschefin Martina Merz.

Anlagenbau soll eventuell unter neuem Dach weiterentwickelt werden

Zu den Maßnahmen zählt unter anderem, dass sich die Anlagenbau-Sparte Industrial Solutions auf den operativen Turnaround fokussieren soll. Das Unternehmen sieht Chancen, die verschiedenen Geschäfte im Anlagenbau gemeinsam mit Partnern oder unter einem neuen Dach weiterzuentwickeln. Dazu werden aktuell Informationen zu den Geschäften in sogenannten Factbooks vorbereitet, um zeitnah Gespräche mit potenziellen Interessenten konkretisieren zu können.

Bei System Engineering hat der Restrukturierungsprozess bereits begonnen. Dort wird es zu einem Abbau von ca. 640 Stellen kommen. Die durch alle angestoßenen Performance-Maßnahmen operative Verbesserungen werden ihre volle Wirkung jedoch noch nicht im laufenden Geschäftsjahr entfalten – das Unternehmen will deshalb .

Der neu formierte Konzernvorstand hat sich vor diesem Hintergrund vier Prioritäten gesetzt und will sich auf das Performance-Thema, die Elevator-Transaktion, die Zukunftsfähigkeit des Stahlgeschäfts und die Weiterentwicklung der Organisation konzentrieren.

(as)

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