ArcelorMittal-Werk in Dünkirchen

Im 3D-Projekt untersuchen TotalEnergies und ArcelorMittal gemeinsam die Kohlendioxid-Abscheidung aus Abgasen. (Bild: ArcelorMittal)

Das "3D"-Industriepilotprojekt zur Demonstration eines innovativen Verfahrens zur Abscheidung von CO2 aus industriellen Aktivitäten läuft jetzt am Arcelormittal-Standort Dünkirchen. Mit Unterstützung des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union zielt das Projekt auf die Validierung reproduzierbarer technischer Lösungen für die Kohlenstoffabscheidung ab. Das 3D"-Projekt, das von einem Konsortium aus Totalenergies, Arcelormittal, Axens und IFP Energies Nouvelles (IFPEN) vorangetrieben wird, sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung von Industrien mit hohem CO2-Ausstoß wie der Stahlerzeugung. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es mit Carbon Capture and Storage, CCS, auf sich hat.

Die Herausforderung für die Forscher im Bereich der Kohlenstoffabscheidung besteht darin, die Verfahren wettbewerbsfähiger und weniger energieintensiv zu machen. Dieses industrielle Pilotprojekt soll es ermöglichen, die Leistung des in den letzten zehn Jahren in den IFPEN-Labors entwickelten DMXTM-Verfahrens zur Kohlenstoffabscheidung zu überprüfen.

4.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr abscheiden

Das Projekt war im Mai 2019 gestartet worden, der Bau des Demonstrators begann 2020 unter der Aufsicht von Axens. Im Dezember letzten Jahres wurden die Hauptmodule der Pilotanlage, darunter ein 22 Meter hoher Turm, geliefert und am Standort von ArcelorMittal in Dünkirchen montiert. Die Phasen des Aufbaus und des Anschlusses der Pilotanlage an die Anlage sind nun abgeschlossen, und die Anlage ist bereit für die Inbetriebnahme. Der Pilotbetrieb soll 12 bis 18 Monate dauern und sei die letzte Phase vor dem Einsatz der Technologie im großen Maßstab.

Die Anlage zur Kohlenstoffabscheidung wird Gase aus der Stahlerzeugung verarbeiten: Sie soll die Wirksamkeit des Verfahrens zur Kohlenstoffabscheidung durch Abtrennung des CO2 von anderen Gasen demonstrieren. Während der Demonstrationsphase werden 0,5 Tonnen CO2 pro Stunde abgeschieden, d. h. mehr als 4.000 Tonnen pro Jahr.

"Dieses Pilotprojekt zur CO2-Abscheidung ist ein großer Schritt in Richtung Dekarbonisierung der Industrie: Es wird in der Stahlerzeugung getestet, kann aber auch auf Raffinerieprozesse angewandt werden, um gemeinsam mit der Gesellschaft zum Netto-Null-Ziel von TotalEnergies für 2050 beizutragen. Wir müssen die verbleibenden Emissionen abfangen und speichern: Deshalb arbeiten unsere Forschungs- und Entwicklungsteams gemeinsam mit unseren Partnern an der Entwicklung von Know-how für den gesamten Prozess der CO2-Abscheidung, -Speicherung und -Nutzung. So nutzen wir in unserer Raffinerie in Zeeland in den Niederlanden bereits vorhandene Technologien, wir validieren in Pilotprojekten die Leistung bereits fortgeschrittener Technologien, wie hier in Dünkirchen, und wir arbeiten in unseren Forschungszentren an den bahnbrechenden Technologien von morgen", so Marie-Noëlle Semeria, Chief Technology Officer bei TotalEnergies.

Das Projekt wird von zwölf Partnern aus Forschung und Industrie in sechs europäischen Ländern gestemmt: Arcelormittal, IFPEN, Axens, Totalenergies und seine Tochtergesellschaft GreenFlex, ETH, DTU, AirProducts, John Cockerill, Gassco, Brevik Engineering und Seqens. Das Projekt hat auch zwei Sponsoren: Suez und Lhoist.

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