Sanduhr

Die wirtschaftliche Erholung wird noch einige Geduld brauchen, glaubt der VDMA. (Bild: Corgarashu – Fotolia)

Wie die Süddeutsche Zeitung vorab berichtet, geht das das Jahresgutachten 2020 des Sachverständigenrates von einem Minus der Wirtschaft deutschen Wirtschaft 2020 von 5,1 % aus. Der Konjunktureinbruch würde damit deutlich geringer ausfallen, als noch zu Beginn der Corona-Krise und auch im Sommer befürchtet. Das Minus wäre außerdem geringer als infolge der Finanzkrise von 2008. 

Die Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft und den Anlagen- und Maschinenbau sind trotzdem drastisch. Zur Übergabe des Sachverständigen-Gutachtens an Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers:

„Die schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffes wird sich sicherlich positiv auf die gesamte Wirtschaft auswirken. Dennoch wird die wirtschaftliche Erholung noch einige Geduld brauchen und weit ins nächste Jahr hineinreichen. Zumal sich mit einer hoffentlich erfolgreichen Bekämpfung des Corona-Virus die vielfältigen strukturellen Herausforderungen für die deutsche Industrie nicht in Luft auflösen. Umso wichtiger ist es, dass die Politik den Unternehmen mehr Freiräume für mehr Wachstum und Innovation schafft. Das von Bundeswirtschaftsminister Altmaier geforderte Belastungsmoratorium ist ein guter, vernünftiger Ansatz. Der Verzicht auf neue Belastungen darf sich dabei nicht auf das Steuerrecht beschränken, sondern muss auf das Arbeitsrecht ausgedehnt werden. Die weiterhin hohe Inanspruchnahme an Kurzarbeit verdeckt die Probleme, die wir auf dem Arbeitsmarkt haben. Wie im gesamten verarbeitenden Gewerbe sind auch im Maschinen- und Anlagenbau Kapazitätsanpassungen in vollem Gange. Laut einer VDMA-Mitgliederbefragung von Ende September nutzen 64 Prozent der Betriebe Kurzarbeit, 62 Prozent haben einen Einstellungsstopp verhängt und 23 Prozent haben einen Personalabbau – auch von Teilen der Stammbelegschaft – in die Wege geleitet. Dem drohenden Anstieg von Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit muss die Politik frühzeitig begegnen, indem sie durch Deregulierungen des Arbeitsrechts Neueinstellungen erleichtert."

 

Ralph Wiechers auf dem Engineering Summit

Zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Anlagenbau zu ihren strukturellen Veränderungsprozesse trägt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers auch auf dem Engineering Summit vor. Seine Keynote ist der Auftakt der dreitägigen Veranstaltung, die vom 17. bis 19. November 2020 komplett digital stattfinden wird. Das Programm beinhaltet folgende Hauptthemen:

Restart 1: Erfahrungen und Lehren aus der Corona-Krise
Restart 2: Nachhaltigkeit und Klimaneutralität
Restart 3: (Digitale) Prozesse im Projektgeschäft

Auch in der digitalen Variante ist der Engineering Summit der maßgebliche Networking-Kongress der Branche: Hier diskutiert das Who is who des Anlagenbaus mit seinen Stakeholdern über Entwicklungen und Perspektiven im Markt.

Alle Informationen zum Kongress und zur Anmeldung erhalten Sie unter www.engineering-summit.de.

Sie möchten gerne weiterlesen?