„Mit einer 3D-Seismik legen wir jetzt die Grundlage für die Erschließung weiterer Erdölvorkommen an der deutsch-niederländischen Grenze“, sagte Andreas Scheck, Leiter Wintershall Deutschland. Die hochauflösende 3D-Seismik soll Ende Februar 2018 abgeschlossen sein. Sie ermögliche es dem Unternehmen, neue Bohrungen an der deutsch-niederländischen Grenze zu planen, betonte Scheck. Die Erdölförderung im niedersächsischen Emlichheim gehört zu den größten und traditionsreichsten Produktionen in Deutschland – mit einer nahezu konstanten Förderung seit 70 Jahren. Das sei weltweit einzigartig und vor allem der immer weiterentwickelten Dampffluttechnik zu verdanken.
Nennenswerter Beitrag zur Erdölproduktion
Bereits im Sommer 2017 hatte das BASF-Tochterunternehmen eine Bohrkampagne erfolgreich abgeschlossen. Mit 13 neuen Bohrungen baut das Unternehmen die Produktion im westlichen Teil des bestehenden größten deutschen Onshore-Erdölfelds aus. Sie erschließen die Erdöllagerstätte, den Bentheimer Sandstein, in einer Tiefe von 700 bis 900 m. Insgesamt hat Wintershall 30 Mio. Euro investiert. „Wir konnten die Bohrungen erfolgreich in Betrieb nehmen. Sie leisten einen nennenswerten Beitrag zur Erdölproduktion. Darauf sind wir stolz“, sagte Horst Prei, Betriebsleiter Wintershall in Emlichheim.
Anhand der Ergebnisse der nun gestarteten 3D-Seismik lassen sich später neue Bohrungen sehr präzise planen. Auf einer Fläche von 37 km2 – sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite – setzt Wintershall das sogenannte seismische Impulsverfahren ein, um den Untergrund zu vermessen und ein genaues Bild vom Erdölfeld zu erhalten. Die Schallquellen befinden sich dabei im Boden. Als Signalempfänger kommen moderne, kabellose Geophone zum Einsatz.
Suche auch außerhalb des Hauptfeldes
„Unsere in 2017 durchgeführten neuen Bohrungen und die nun laufende 3D-Seismik sind Teil einer Gesamtstrategie, um die Produktion in Emlichheim weiter fit für die Zukunft zu machen“, sagte Prei. Zudem sucht Wintershall auch außerhalb des Emlichheimer Hauptfeldes nach förderbaren Reserven. „Im Ortsteil Haselaar, wo schon in den sechziger Jahren gefördert wurde, lassen uns neue seismische Daten vermuten, dass dort noch Ölreserven schlummern. Das wollen wir uns genauer anschauen“, sagte Prei.
„Der Standort Emlichheim zeigt, dass Erdöl aus Niedersachsen und insbesondere Emlichheim eine Zukunft hat“, sagte Andreas Scheck. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Energieversorgung. Wir etablieren uns mit unseren Entwicklungsprojekten aber auch als Technologiestandort von Wintershall weltweit, schaffen Arbeitsplätze in der Region, investieren in die Ausbildung junger Menschen und sorgen für Einnahmen beim Land und den Kommunen“, betonte Scheck.
Der Ölkonzern hat zuletzt auch seine Aktivitäten in Norwegen ausgebaut. Mutterkonzern BASF will das Öl- nud Gasgeschäft jedoch mit DEA zusammenlegen. Falls diese Fusion zustandekommt, soll sie bis Ende 2018 abgeschlossen sein.