Die Regler steuern das Ein- und Ausströmen zuverlässig per Druckreduzier- und Überströmventil und entsprechen hohen Sicherheitsstandards. Typische Anwendungen sind das Lagern oder Verarbeiten von Feststoffen oder Flüssigkeiten im diskontinuierlichen Batch-Verfahren. Die Armaturen können auch in Sterilräumen eingesetzt werden. Das Beatmen eines Reaktors findet vor jedem Start eines Produktionsprozesses statt, um den Reaktorraum zu inertisieren. Das stark reaktionsfähige Luftgemisch wird dabei durch ein reaktionsträges Inertgas (z. B. Stickstoff) ersetzt. Im Vergleich zur Vorgängertechnologie des „Durchblasens“ werden dabei Kosten und Umweltbelastung in erheblichem Maße reduziert, da die Menge an benötigtem Inertgas, die Produktverluste in das Abluftsystem und die Abluftaufbereitung minimiert werden.
Weitere Anwendungsfelder sind der Schutz vor Oxidation bzw. Kontamination. Will man das Eintreten von Sauerstoff in den Prozess (z. B. bei Lösemitteln) vermeiden, wird im Überdruckverfahren beatmet. Auf diese Weise wird die Bildung einer oxidationsfähigen Atmosphäre unterbunden, sodass konstante und reproduzierbare Bedingungen geschaffen werden. Das Beatmen im Unterdruckverfahren verhindert die Kontamination der Umgebung durch die Prozessgase (z. B. Chlor, Phosgen).
Die Niederdruckregler sind in unterschiedlichen Ausfertigungen erhältlich. Möglich sind Durchgangs- und Eckbauformen, sowie unterschiedlichste Anschlussarten, Gehäusematerialien und Zubehörteile. Über die Federn sind Drücke von -200 mbar bis +1000 mbar steuerbar. Auch können die Niederdruckregler in Reaktoren mit hohen Anforderungen an Oberflächen, Toträume und Sterilität eingesetzt werden: Die Sterilregler – sowohl die Reduzierer als auch die Überströmer – haben im Vergleich zu den Standardausführungen eine zusätzliche Trennung zwischen dem Prozess- und dem Regelraum. Diese Entkopplung ermöglicht die sterilkonforme Innenraumkonstruktion der Regler, sodass das vollständige Leerlaufen, Reinigen und Sterilisieren erreicht wird.