- Der Spezialchemie-Hersteller CHT R. Beitlich hat 2011 damit begonnen, veraltete Steuerungs-, Visualisierungs- und BDE-Technik zu modernisieren und setzt dabei auf das Leitsystem Aprol.
- Da Änderungen gleichzeitig an zwei Standorten vorgenommen werden, wird die Validierung der Prozesse stark vereinfacht.
- Auch das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 und das Condition Monitoring werden mit dem Leitsystem realisiert. Künftig soll ein maßgeschneidertes MES dazu kommen.
Schon während der Migration wurde deutlich, dass der Betreiber mit der Umstellung auf die Technik des Automatisierungsherstellers mehr als einen Ersatz für das Altsystem geschaffen hat. „Das Aprol-System ist wesentlich flexibler, so dass wir heute ein Ventil in wenigen Stunden einbauen und in Betrieb nehmen können. Zudem reicht ein Klick, das Ganze auf der Softwareseite rückgängig zu machen, wenn sich ein Fehler eingeschlichen hat.“
Deutlich einfacher geht auch die Analyse der Prozessabläufe von der Hand. „Wir konnten feststellen, dass wir mit dem Trend Viewer oder dem Audit Trail Vorgänge analysieren können, die wir vorher nicht beobachten konnten“, erläutert Schätzle. „Wir analysieren mit dem Leitsystem Prozesszusammenhänge in Echtzeit, mit dem Ziel Produktionsoptimierungen umgehend umsetzen zu können. Fehlchargen können im Nachhinein anhand der aufgenommenen Prozessdaten analysiert werden.“ Diese zusätzlichen Informationen nutzt der Betreiber unter anderem zur Analyse und Reduzierung des Energieverbrauchs.
Seit Juli 2015 ist CHT mit allen deutschen Standorten nach ISO 50001 zertifiziert. Im Rahmen des Energiemanagementsystems steht als nächstes die Energiedatenerfassung mit dem Leitsystem auf dem Programm. Dieses Projekt startete im September 2015. Da die Alarmsysteme in den Werken Dußlingen und Oyten ebenfalls erneuert werden mussten, entschied man sich, dies ebenfalls mit Aprol zu realisieren.
„Wir nutzen nun die Synergie aus beiden Projekten Energy Monitoring und Condition Monitoring, indem wir die Netzwerke an beiden Standorten erweitern und alle Signale im neuen Leitsystem auflegen“, so Schätzle. Am Ende sollen für dieses Projekt, das ebenfalls zuerst in Dußlingen und dann in Oyten aufgesetzt wird, weitere 4.000 I/Os ins Leitsystem aufgenommen werden. Der Betreiber erwartet durch die zentrale Auswertung dieser neuen Daten die Ausschöpfung von Energieeinsparpotenzialen und eine Erhöhung der Werkssicherheit sowie der Anlagenverfügbarkeit.
Flexibel und schnell reagieren
Schon heute machen sich die Verantwortlichen bei CHT Gedanken darüber, wie die erfasste Datenflut weiter genutzt werden kann. 2017 sollen Versuche starten, mit den Daten und einer geeigneten Schnittstelle zum ERP-System ein maßgeschneidertes Manufacture Executing System (MES) zu entwickeln. Schätzle: „Das System erlaubt es uns, flexibel und schnell auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren und Änderungen kostengünstig umzusetzen. Diese gute Bilanz motiviert uns dazu, das vorhandene System weiter auszubauen und übergreifende Planungs- und Evaluierungsaufgaben damit abzubilden.“