- Zum Entwässern von abrasivem Bohrschlamm sind robuste Pumpen mit langer Standzeit notwendig.
- Die vorgestellte Lösung bewältigt das Beschicken der eingesetzten Filterpressen mit vier kompakten Kolbenmembranpumpen im Betrieb rund um die Uhr.
- Lange Wartungsintervalle und geringer Energiebedarf der Pumpen halten die Betriebskosten gering.
Der Entsorgungsspezialist K Nord mit Firmensitz in Ganderkesee, Niedersachsen, entwickelt seit über 35 Jahren Dienstleistungen und Produkte für nachhaltigen Umweltschutz. Das Leistungsspektrum liegt in den Bereichen Entsorgung und Umwelttechnik, Lärmschutz sowie Logistik. Neben einem Kompostwerk betreibt das Unternehmen auch eine neu erbaute Entsorgungsanlage für mineralische und teilweise auch organische Bohrschlämme. Solche Schlämme mit 15 bis 20 % Trockensubstanzgehalt werden von Tanklastern in acht Vorlagebehälter mit Rührwerken gepumpt. Ein Siebsystem entfernt dabei Sand und Steine. Für jede Charge wird im Labor die geeignete Konditionierungsmethode ermittelt, um einen optimalen Filterkuchen zu erhalten.
Entwässern mit Membranpumpen und -filterpressen
Im 24/7-Betrieb werden zwei Membranfilterpressen mit vier Kompaktmembranpumpen des Typs CM-G-C262 des Pumpenanbieters Abel beschickt. Jede der Kolbenpumpen hat eine Förderleistung von 10 m3/h. Vor dem Einsatz dieser Pumpen hatte der Betreiber auch einen anderen Pumpentyp mit Druckluftantrieb für diese Anwendung getestet. Dessen Energieverbrauch stellte sich jedoch als zu hoch heraus.
Die stattdessen eingesetzten Kolbenmembranpumpen sind eine wichtige Komponente beim Beschicken der Filterpressen. Sie haben die Aufgabe, die Pressen zuverlässig und schnell mit den abrasiven Schlämmen zu füllen. Darum sind die Pumpen besonders verschleißfest gegen abrasive Medien ausgelegt. Die Wartungsintervalle der robusten Pumpen fallen dadurch sehr lang aus. Hinzu kommt ein vergleichsweise geringer Energiebedarf, der die Betriebskosten gering hält.
Ab einem Druck von ungefähr 8 bis 9 bar übernehmen die Membranfilterpressen selbst die weitere Entwässerung der Schlämme bis etwa 13 bar. Die Füllzeit sowie auch die Presszeit beträgt rund eine Stunde, so dass nach zwei Stunden der Filterkuchen mit einem Trockensubstanzgehalt bis 80 % in die darunter befindlichen Muldencontainer fallen kann. Das Gewicht des Kuchens beträgt pro Charge etwa 2,7 t.
Der Entsorgungsdienstleister ist sehr zufrieden mit der Funktion der Anlage, die vollautomatisch und mit mehreren Kameras überwacht im Dauerbetrieb läuft. Die Betriebsparameter lassen sich sowohl vor Ort als auch per Mobiltelefon über eine App steuern und überwachen. Schon nach kurzer Zeit war durch den Einsatz der Kompaktmembranpumpen deutlich zu erkennen, dass der Energieverbrauch der Anlage insgesamt sehr gering ist. Laut Aussage des Betreibers verarbeitete er im Jahr 2020 rund 20.000 t Schlamm bei einem Stromverbrauch von 22.000 kWh, also einem Strombedarf von nur 1,1 kWh/t.