August 2015
  • Bisher war die Wartung der Förderelemente von Exzenterschneckenpumpe mit hohem Audwand verbunden, da zur Entnahme des Rotors und Stators die gesamte Pumpe aus der Leitung ausgebaut werden musste.
  • Um das FSIP-Prinzip auch bei diesem Pumpentyp umsetzen zu können, wurde daher stattdessen ein spezieller Inspektionsdeckel entwickelt und in die Konstruktion implementiert.

Die Wartungsöffnung liegt dort, wo der Stator an das Pumpengehäuse anschließt. Durch das Abnehmen des Deckels erhält man so Zugriff auf eine Schalenkupplung, die das Gelenk am Rotor mit der Kuppelstange verbindet. Hier reicht es, eine Schraube zu lösen, um das Rotor-Stator-Element von der Kuppelstange zu trennen. Anschließend lässt sich die rotierende Einheit einfach herausheben, und der Pumpeninnenraum ist von Flansch zu Flansch frei zugänglich. Da alle Teile seitlich entnommen werden statt am Ende der Pumpe, wird für den Ausbau kaum Platz benötigt. Die früher obligatorische Ausbaulänge entfällt, wodurch sich der erforderliche Einbauraum stark verkürzt – ein wichtiger Faktor für die meist recht langen Exzenterschneckenpumpen.         

Austausch von Teilen in der Hälfte der Zeit
Neben der bequemen Demontage wurde bei der Überarbeitung der Konstruktion auch auf eine möglichst einfache Handhabung beim Einbau neuer Komponenten beziehungsweise beim Wiedereinsetzen der inspizierten Teile geachtet. Üblicherweise ist hierfür einiges an Geschick, Kraft und Zeit erforderlich. Mitunter werden sogar Hilfsmittel wie Stützen gebraucht.

Die FSIP-Pumpe ist dagegen so konzipiert, dass das Pumpengehäuse selbst als Stütze sowie Orientierungsmaßstab fungiert. Die spezielle Gestaltung gewährleistet, dass jedes Bauteil an den vorgesehenen Platz gelangt. Die Positionierung erfolgt gewissermaßen automatisch; deshalb muss der Monteur oder Betreiber nichts nachjustieren. Insgesamt gesehen lässt sich somit der Wechsel aller Verschleißteile in weniger als der Hälfte der bisherigen Zeit erledigen. Die eigentliche Fördergeometrie wird für die „Full Service in Place“-Exzenterschneckenpumpen nicht verändert. Somit bleibt trotz einfacherer Wartung die gewohnte Leistung erhalten, und man hat den Vorteil, dass man herkömmliche Nemo-Pumpen einfach auf die moderne Version der FSIP-Pumpe umrüsten kann.        

Langlebiger und sparsamer dank flexiblem Stator
Besonders einfach und ressourcensparend funktioniert die neue Pumpenform in Kombination mit dem iFD-Stator 2.0. Dabei handelt es sich um ein Statorsystem, bei dem nicht wie sonst üblich das Elastomer in das Gehäuse einvulkanisiert, sondern durch axiales Verpressen fixiert wird. Ein definierter Anschlag sorgt dabei für eine gleichmäßige Vorspannung und stellt die gewünschte Dichtlinie sicher. Durch die Trennung von Stahlhülle und Elastomerstator lässt sich Letzterer ganz einfach mitsamt dem Rotor entnehmen. Das erleichtert die Wartung zusätzlich und erlaubt es im Bedarfsfall – wenn das Gummi abgenutzt ist – den Stator separat zu entsorgen. Bei herkömmlichen Exzenterschneckenpumpen muss das Gehäuse mit weggeworfen werden, da es sich nicht mehr vom Elastomer trennen lässt; dies verursacht unnötige Kosten. Mit dem iFD-Stator kann die Hülle dagegen mit einem neuen Stator weiter verwendet werden, der Austausch dauert nur wenige Minuten. Darüber hinaus erhöht diese Lösung auch die Wirtschaftlichkeit: Indem sich der Stator ein Stück weit mit der Rotation mitbewegt, läuft die gesamte Pumpe sanfter und bei geringerem Losbrechmoment an. Des Weiteren findet weniger Walkarbeit zwischen den Komponenten statt; dies verringert die Drehmomente im laufenden Betrieb. Auf diese Weise wird während des gesamten Förderprozesses rund 25 % weniger Energie verbraucht, und die Antriebe der Pumpen können entsprechend kleiner dimensioniert werden. Zudem halten die Statoren dank der geringeren Belastung etwa doppelt so lang – in Verbindung mit der einfachen Wartung durch das FSIP-Konzept reduzieren sich die unvermeidlichen Stillstandzeiten so auf ein Minimum.   

Die FSIP-Exzenterschneckenpumpen stehen ab sofort parallel zu den gewohnten Nemo-Pumpen zur Verfügung. Zudem lassen sich bereits installierte Pumpen ab Baugröße NM045 problemlos nachrüsten. Dazu müssen lediglich der Antriebsstrang und das dazugehörige Gehäuse ausgetauscht werden.

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