Offene Kühlsysteme bieten günstige Lebensbedingungen für Mikroben, die auf benetzten Oberflächen zum Wachstum von Biofilmen führen können. Unbehandelte Biofilme führen zu Biofouling und reduzieren die Leistung und Lebensdauer einer Anlage. Die mikrobielle Besiedlung einer Anlage ist daher dringend zu überwachen und zu kontrollieren. Da in einem Kühlsystem hunderte von verschiedenen Arten an Mikroben vorkommen können, von denen einige nur sehr schwer zu messen sind, gilt es als „Best Practice“, sich auf Indikatororganismen zu beziehen, die einen Überblick über den mikrobiologischen Gesamtzustand des Wassers ermöglichen. Standardverfahren der mikrobiellen Analytik stellen hohe Anforderungen, so dass sie Laboren vorbehalten sind und sich zur Routineüberwachung kaum eignen.
Sie können zur Überwachung mikrobiellen Wachstums überall dort eingesetzt werden, wo mehr als 1.000 KBE/ml Probenflüssigkeit zu erwarten sind und werden meist einfach kurz in das zu prüfende Wasser getaucht. Alternativ lassen sie sich auch für Abklatschproben auf eine Oberfläche drücken, um deren Kontamination zu ermitteln.
Der am häufigsten verwendete Typ ist der TTC Dipslide. Dessen Agar beinhaltet einen Farbstoff (2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid), der auf die Atmung aerober Bakterien mit einem Farbwechsel von farblos nach rot reagiert. Entstehende Bakterienkolonien sind so leicht zu erkennen und zu beurteilen. Der Agar selbst ist auf die Bedürfnisse der aeroben Bakterien hin optimiert. Ein solcher Dipslide eignet sich besonders zur Einschätzung der Gesamtkeimzahl (TVC).
Dipslides mit einem Begal-Rosa und Chloramphenicol präpariertem Agar ermöglichen es, insbesondere Hefen und Schimmelpilze zu identifizieren. Ein doppelseitiger Dipslide mit einem TTC und einem Bengal-Rosa Agar bietet somit eine bequeme Möglichkeit der parallelen Bestimmung der Gesamtkeimzahl und von Hefen und Schimmel in einem Test. Die typische Färbung des Bengal-Rosa Agars ermöglicht dabei ein leichte Indentifikation der jeweiligen Agarsseite. Dieses Verfahren eignet sich auch für den Nachweis von Kohlenwasserstoff verwertenden Mikroben, die in Kraftstofflagern vorkommen und zu Tankkorrosion oder einem Verstopfen von Kraftstofffiltern führen können.
Über diese zwei Beispiele hinaus existiert ein breites Angebot verschiedener Dipslides. Ihre Ergebnisse sind abhängig von der Anwendung innerhalb von 2 bis 5 Tagen verfügbar und erlauben so Trendanalysen für das Hygienemanagement der beprobten Anlage. Um dabei eine hohe Aussagefähigkeit zu erzielen, empfiehlt sich die Auswertung und Dokumentation nach einem festen Bewertungsschema. Hilfreich ist dabei beispielsweise eine Smartphone gestützte App.
Entscheider-Facts
- schnelle und einfache Anwendung
- vielseitige Kontrollmöglichkeiten
- App-gestützte Auswertung