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Der Hiller-Dekanter der Baugröße DP574 entwässert Schlamm mit einer Kapazität von 1.100 kg Trockensubstanz /h. (Bild: Hiller)

  • Aus anfallenden Klärschlamm lässt sich Biogas und daraus Energie gewinnen. Bei optimierten Anlagenprozessen kann die Energiegewinnung den Eigenbedarf der Anlage decken und sogar überschreiten.
  • Teil der Optimierungen im beschriebenen Beispiel ist ein Dekanter zur Klärschlammbehandlung mit einer Kapazität von 1.100 kg /h.
  • Die Anlage soll jährlich ca. 6 Mio. KWh Strom produzieren und rund zwei Drittel davon ins Energienetz einspeisen.

Der Abwasserverband Vechtstromen ist für die Reinigung von Abwasser und für die Flutverteidigung und Oberflächenwasser-Qualität in 23 Gemeinden im Osten der Niederlande, in den Provinzen Drenthe, Overijssel und Gelderland verantwortlich. Das alleine ist schon eine große Aufgabe. Was diesen Verband allerdings von anderen unterscheidet, ist, dass er durch hochmoderne Technik und optimierte Prozesse bei der Abwasserreinigung in der Kläranlage Hengelo mehr Strom erzeugt als verbraucht.

Einer der ersten Schritte bei der Anlagenoptimierung war die Zusammenlegung beinahe aller zum Verband gehörenden Kläranlagen. Der nächste Schritt war eine thermische Vorbehandlung des Schlammes, welche erhebliche Optimierungen im Faulungsprozess ermöglicht. Hierdurch werden wiederum die Entwässerungseigenschaften des Schlammes deutlich verbessert und damit das Volumen an abzutransportierendem Schlamm reduziert. Insgesamt sollen jährlich umgerechnet 500 LKW-Fuhren weniger Schlamm transportiert werden.

Zusätzlich wird im Laufe dieses Prozesses Biogas gewonnen, welches dann wiederum zur Stromerzeugung genutzt wird. Somit werden einerseits Kosten eingespart und auf der anderen Seite durch die Stromeinspeisung Einnahmen generiert. Gleichzeitig wird durch die Erzeugung grüner Energie und durch reduzierte Transporte auch die Umwelt geschont.

Die Entwässerung des anfallenden Faulschlammes geschieht seit Anfang 2020 mit einem Hiller-Dekanter der Baugröße DP574. Die Vergabe des Auftrages erfolgte sowohl über eine Wirtschaftlichkeitsbeurteilung als auch über Versuche vor Ort. Weitere Entscheidungsgrundlagen waren dann sowohl die Kosten für die Schlammverarbeitung als auch für den Polymerverbrauch sowie zukünftige Wartungskosten. Voraussetzung war ein 5-Jahres-Wartungsvertrag.

Sechs Millionen Kilowattstunden

Im September 2019 wurden zwei Dekanter der Baureihe DP574 nach Hengelo geliefert. Die Kapazität jedes Geräts liegt bei 1.100 kg Trockensubstanz/h. Einer der beiden Dekanter ging unmittelbar in Betrieb, während der zweite zur Reserve dient, um eine unterbrechungsfreie Laufzeit im 24-Stunden-Dienst zu gewährleisten.

Die Anlage soll jährlich ungefähr 6 Mio. KWh Strom produzieren. Nur ein Drittel dieses Stromes wird dann für die Reinigung des Abwassers verwendet werden, der Rest wird ins Stromnetz eingespeist. Dieses Leuchtturmprojekt kombiniert moderne Technik mit innovativen Prozessen und weckte mit den Ergebnissen für Mensch und Umwelt auch international große Aufmerksamkeit.

Ifat, 7.-11.9.2020, Halle A1 – 150

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