Graphithaltiges, graues EPS bietet eine höhere Dämmleistung bei niedrigerem Gewicht im Vergleich zu klassischem Styropor.

Der Chemiekonzern BASF will für alle 45.000 Verkaufsprodukte Daten zum Kohlendioxid-Fußabdruck zur Verfügung stellen. Im Bild: graphithaltiges, graues EPS für die Wärmedämmung. (Bild: graphithaltiges, graues EPS für die Wärmedämmung. (BASF)

Der „Product Carbon Footprint“ (PCF) umfasst sämtliche produktbezogenen angefallenen Treibhausgasemissionen bis das BASF-Produkt das Werkstor verlässt: vom eingekauften Rohstoff bis zum Einsatz von Energie in den Produktionsprozessen. Für einzelne Produkte hat BASF die PCFs bereits seit 2007 berechnet. Mit einer eigens entwickelten digitalen Lösung will der Konzern künftig PCF für die rund 45.000 Verkaufsprodukte zu berechnen. Das Unternehmen will in den nächsten Monaten mit ausgewählten Produkt- und Kundensegmenten starten.

Stellschrauben für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen

„Auch für unsere Kunden werden Fragen des Klimaschutzes immer wichtiger. Wir können sie künftig mit verlässlichen Daten unterstützen, damit sie ihre Klimaziele erreichen können“, sagt Christoph Jäkel, Head of Corporate Sustainability. „Mit Hilfe der PCFs können unsere Kunden identifizieren, wo die Stellschrauben für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen sind. Schon heute bieten wir ihnen durch den Einsatz alternativer Rohstoffe und erneuerbarer Energien die Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck ausgewählter Produkte zu reduzieren.“

Ein Beispiel ist der Biomassenbilanzansatz, bei dem fossile Ressourcen durch erneuerbare Rohstoffe aus organischen Abfällen und Pflanzenölen im Produktionsverbund ersetzt und dem Verkaufsprodukt zugerechnet werden. Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des Massenbilanzansatzes ist das Projekt Chemcycling. Seit 2020 bietet der Chemiekonzern erste kommerzielle Mengen von Produkten an, für deren Herstellung chemisch recycelte Kunststoffabfälle am Beginn der Wertschöpfungskette als Rohstoff eingesetzt werden. Die Verkaufsprodukte des Herstellers aus beiden Ansätzen weisen die gleichen Eigenschaften wie die auf Basis rein fossiler Rohstoffe erzeugten Produkte auf – jedoch mit einem geringeren CO2-Fußabdruck.

So könnte die Chemieindustrie 2040 aussehen:

Wachstum ohne zusätzliche Emissionen

Der Chemieriese hat sich das Ziel gesteckt, die produktionsbezogenen Emissionen bis 2030 trotz weiterem Wachstum konstant zu halten. Dabei wird ein dreigliedrigen Ansatz aus Steigerung der Produktions- und Prozesseffizienz, Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen und der Entwicklung neuer und emissionsarmer Verfahren verfolgt..

Das Unternehmen setzt sich für die Einführung produktspezifischer Vorgaben für die Berechnung von PCFs in der chemischen Industrie ein, um industrieweit gleiche Grundlagen für die Berechnung und somit eine Vergleichbarkeit für Produkte zu schaffen. „Hier arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen, um eine Standardisierung voranzubringen“, so Jäkel.

(as)

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