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Individuell und bedienerfreundlich anzupassen: die Big-bag-Entleerung mit nachgeschalteter Schneckenförderung.

  • Ein Lohnverpacker benötigte eine Anlage zum Entleeren von Big-bags, die ihm die nötige Flexibilität für die ständig wechselnden Produkte ermöglicht.
  • Da er neben Produkten der klassischen Chemie auch Produkte der Branchen Pharma und Nahrungsmittel verpackt, musste die Anlage auch alle gängigen Hygienevorschriften, beispielsweise seitens der FDA, erfüllen.
  • Die Lösung war eine Multi-purpose-Anlage im Baukasten-Prinzip, die mit unterschiedlichen Förderlösungen sowohl hygienische sensible Pharmaprodukte bis hin zu abrasiven Salzen alle Schüttgüter händeln kann.

Die Kombination macht´s

Ab hier bieten sich dem Betreiber je nach Eigenschaft des zu fördernden Materials verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der nachgeschalteten Förderkomponenten: Handelt es sich um ein nicht abrasives Schüttgut, das in einen Wiegebehälter oder eine Absackmaschine auf der gleichen Hallenebene zu fördern ist, leitet das System das Produkt über einen flexiblen Kompensator in eine nachgeschaltete Schrägschnecke. Diese fördert das Material mit einer Durchsatzleistung von 500 kg/h über eine Troglänge von 6 m in einem 45°-Winkel steil nach oben. Da die rückstandslose Reinigung der Anlage gerade bei Produkten aus dem Lebensmittel- und Pharmabereich eine enorm wichtige Rolle spielt, handelt es sich bei dem Rohrtrog um eine Sonderbauform mit für die Reinigung nach unten aufklappbaren Trogsegmenten. Gemäß den UVV sind diese Segmente mechanisch gegeneinander gesichert, wobei das oberste Segment mit einer Endschaltersicherung ausgestattet ist. Um die Schrägschnecke bei Bedarf schnell einsetzen zu können, ist sie bedienerfreundlich auf ein fahrbares Untergestell montiert. Am oberen Ende der Schrägschnecke angekommen, fließt das Produkt durch einen weiteren Kompensator direkt auf die platzsparend im Gestell integrierte Kontrollsiebmaschine „Jel Fix“. Diese Vibrationssiebstufe säubert das Schüttgut von allen unerwünschten Fremdkörpern, bevor es schließlich in den Wiegebehälter oder direkt in die Absackmaschine fließt – ein wichtiger Schritt vor der Abpackung als Teil der Qualitätssicherung, da es trotz strenger Hygiene- und Qualitätsvorschriften nie ganz auszuschließen ist, dass das Produkt nicht doch unbeabsichtigt verunreinigt wurde. Um auch die zweite Hallenebene mit Schüttgut zu beschicken, war noch eine zweite fahrbare Schrägschnecke mit einer Troglänge von insgesamt 8,7 m notwendig. Hier stand der Hersteller vor der Problematik, dass eine Schneckenwendel dieser Länge zwangsläufig durchhängen und eine Förderung unmöglich machen würde. Daher kombinierten die Entwickler zwei Rohrschneckenförderer in Kaskadenform, um die gesamte Förderdistanz zu überbrücken.

Mehr Produkte, mehr Produktivität

Damit der Anwender die Wiege- und Absackmaschinen auch mit abrasivem Material, wie beispielsweise Salz beschicken kann, wurde noch eine zweite, entsprechend angepasste Förderlösung benötigt. Salz lässt sich nur schwierig mechanisch fördern, da die Schrägschnecken durch den hohen Abrieb und die Korrosion zu schnell verschleißen würden. Möchte der Betreiber also in diesem Fall auf eine pneumatische Förderung umschwenken, muss er lediglich unter den Auslauf der Passiersiebmaschine einen der drei mitgelieferten Produktaufgabetrichter anstelle des Kompensators montieren. Nach der Passiersiebung fließt das Produkt dann direkt durch den mit einem Entstaubungsfilter ausgestatteten Trichter und wird durch die bauseitig vorhandene pneumatische Saugförderleitung abgesaugt. Diese fördert das abrasive Produkt verschleißarm zum nächsten Prozessschritt. Damit die Anlage auch für Produkte der anspruchsvollen Lebensmittel- und Pharmabranche geeignet ist, sind alle produktberührenden Teile FDA-konform ausgeführt. Nach einer dreimonatigen Planungs- und Lieferzeit konnte der Hersteller die mit einer CE-Kennzeichnung versehene Anlage an den Kunden ausliefern. Zwei Tage vor Inbetriebnahme begleitete ein Team des Maschinenbauers die Montage und übernahm die Schulung beziehungsweise Einweisung des Bedienpersonals. Der Kontraktpacker hat bereits diverse Siebeinleger mit unterschiedlichen Maschenweiten sowohl für die Passier- als auch die Kontrollsiebmaschine geordert, um künftig eine noch größere Produktvielfalt mit dieser Multi-purpose-Anlage verarbeiten zu können. Durch die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten, die sich aus dem Baukasten-Prinzip der Anlage ergeben, kann der Auftraggeber je nach Bedarf die einzelnen Komponenten miteinander kombinieren und flexibel auf unterschiedliche Produkteigenschaften reagieren. Durch die kürzeren Stillstandszeiten konnte der Verpackungs-Spezialist seine Produktivität um 50 % steigern.

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