Email.

(Bild: BillionPhotos.com – Adobe Stock)

*Sie haben Post* Wissenschaftler der Michigan State University haben herausgefunden: 90 Minuten täglich verbringt ein durchschnittlicher Angestellter – nicht mit dem Abarbeiten und Beantworten seiner E-Mails, nein, sondern damit, sich von den durch die elektronischen Störenfriede entstandenen *Sie haben Post* Unterbrechungen zu erholen. Eineinhalb Stunden am Tag. Siebeneinhalb Stunden in der Woche. Zusammengerechnet also fast ein ganzer Arbeitstag (oder ein Viertel eines Arbeitstags von Elon Musk), der für die E-Mail-Erholung drauf geht.
Der Gipfel der Fatalität ist mit dieser Mehrbelastung aber noch nicht erreicht. Der Studie zufolge leidet die Produktivität von Managern besonders unter der elektronischen Dauerbelastung. Beziehungsweise: Sie hat die weitest reichenden Folgen. Denn wenn die Führungskraft zu viel Zeit mit dem Organisieren ihrer *Sie haben Post* Datenflut sowie der Erholung davon verbringt, vergeht die Motivation zur Motivation: Die Mitarbeiter sind folglich unmotivierter, damit unproduktiver, und checken womöglich vor Langeweile dauernd ihre E-Mails.

Disruptiver Datenverkehr

„E-Mails sind ein nützliches Werkzeug, können bei exzessivem oder unangemessenem Einsatz jedoch disruptiv oder sogar schädlich sein“, urteilt Studienleiter Russel Johnson. Eigentlich perfekt, die Geschäftswelt schreit doch fortwährend nach disruptiven Entwicklungen. Disrup*Sie haben Post*tion auf dem elektronischen Postweg scheint dagegen ein Holzweg zu sein. Doch was dagegen unternehmen?

Der Logik folgend, dass am Gipfel der innerbetrieblichen Nahrungskette die Ablenkung am schwersten wiegt, könnte man den gesamten E-Mail-Verkehr an den Hausmeister oder Pförtner delegieren. Alternativ ließen sich auch die vielfach beschworenen, ebenfalls als disruptiv klassifizierten künstlichen Intelligenzen auf den Job ansetzen. Wer vollautomatisch in höflichem Konversationstonfall einen Termin beim Zahnarzt buchen kann, sollte doch auch mit Angeboten zur pharmakologischen Optimierung angeblicher Defizite im Lendenbereich sowie den Hilferufen nigerianischer Nachlassverwalter zurechtkommen. Ein weiterer Ansatz wäre ein gegebenenfalls KI-unterstützter Spam-Filter, der gefühlte 99 Prozent Abraum gar nicht erst in die E-Mail-Posteingangshalde einziehen lässt und so die Halbwertszeit des „Ungelesen“-Ordners auf ein erträgliches Maß verkürzt. *Sie haben-*Löschen!*

Die Folgen ständiger Telefonunterbrechungen waren übrigens kein Bestandteil der Studie, und ein Telefongespräch ist ohnehin persönlicher – also beim nächsten Mal einfach anrufen. Aber nicht wundern, wenn das Telefon auf den Anschluss eines Kollegen weiterleitet.

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