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(Bild: karepa und Weissblick – Fotolia)

Man könnte anhand der großflächigen Plakataktion auch zu dem Schluss kommen, der Ölkonzern wolle die zuletzt vielfach diskutierten Mineralöl-Rückstände aus Süßwaren herauspumpen – nicht-konventionelle Lagerstätten und so weiter. Doch dem ist nicht so, ein Streit über die Risiken des Lebkuchenfracking bleibt uns vorerst erspart. Denn die Erläuterung folgt fett gedruckt daneben: „Statt oa Maß gibt’s bei uns oa Barrel.“ Saufen die bayrischen Ölbarone also gleich barrelweise? Nein, es handelt sich auch nicht um den Versuch einer besonders attraktiven Stellenausschreibung. Vielleicht enthält der Sprung von der Maß zum Barrel aber die Hoffnung, der Ölpreis möge steigen wie der Bierpreis auf dem Oktoberfest.

Von der Öl- zur Øl-Plattform

Die Erklärung geht in etwas kleineren Buchstaben weiter: „Wintershall fördert seit 1979 in Bayern Erdöl. Traditionell. Und mit Zukunft.“ Ah, Zukunft, jetzt wird es interessant: Möglicherweise deutet sich bei Wintershall eine Verlagerung des Kerngeschäfts ab. Die Erdölvorräte in Bayern sind schließlich genauso begrenzt wie überall sonst auch. Logisch, dass man sich da rechtzeitig nach neuen Öl- oder zumindest Geldquellen umschauen sollte. Warum also nicht im Brauereigeschäft? Der Markt ist garantiert vorhanden: Auf dem Oktoberfest 2015 tranken die Besucher fast 63.000 US-Barrel Bier. Wer Malen nach Zahlen in Öl nicht beherrscht: Das sind etwa 7,5 Mio. l. Also dreimal so viel, wie ein olympia-taugliches Schwimmbecken mindestens fassen muss.

Wintershall fördert außerdem nicht nur in Bayern Erdöl, sondern ist auch vor Norwegens Küsten mit dabei. Der norwegische Ableger des Konzerns hat gerade sein zehnjähriges Bestehen gefeiert – dazu herzlichen Glückwunsch, und Prost! Das norwegische Wort für Bier lautet übrigens „Øl“. (ak)

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