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Die Auftragslage im Maschinen- und Anlagenbau gestaltet sich aktuell schwierig. (Bild: pichitstocker –AdobeStock)

Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland nach den Zahlen des VDMA einen Orderrückgang von real 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei fällt der Rückgang bei den Aufträgen aus dem Ausland deutlich größer aus als das Minus aus dem Inland. „Dieser Rückgang geht auf eine durch Handelsstreitigkeiten und politische Verwerfungen geschwächte Weltkonjunktur zurück, die durch die Covid-19 Pandemie zusätzlich heftig getroffen wurde“, erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.

Auftragseinbruch im Juni um fast ein Drittel

Im Juni 2020 ging der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau um real 31 % zurück. Während im Inland die Bestellungen um 12 % rückläufig waren, sanken die Bestellungen aus dem Ausland sogar um 38 % „Hier spielt allerdings ein Basiseffekt hinein: Im Juni 2019 gab es enorm viel Großanlagengeschäft bei den Aufträgen aus den Nicht-Euro-Ländern. Die Messlatte für den Vorjahresvergleich liegt also extrem hoch“, resümierte Wortmann. Die Orders aus den Nicht-Euro-Ländern sackten um 44 % ein. Aus dem Euro-Raum verbuchten die Maschinenbauer im Juni ein Bestellminus von 14 %.

Im Drei-Monats-Zeitraum April bis Juni 2020 zeigt sich die schwierige Lage für den Maschinenbau ebenfalls deutlich. Die Aufträge sanken um 30% im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen gingen um 20 % zurück, die Auslandsorders sanken um 34 %. Die Aufträge aus den Euro-Ländern schrumpften dabei um 24 %, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 38 % weniger Bestellungen.

Regierung soll Neueinstellungen erleichtern

Diese Zahlen gehen auch nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorbei. Hohe Arbeitslosenzahlen seien bisher vor allem durch die Kurzarbeit vermieden worden. „Um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit dauerhaft zu verhindern, muss der Arbeitsmarkt aber flexibel bleiben“, fordert Fabian Seus, Leiter des VDMA Competence Centers Arbeitsmarkt. „Dazu gehört vor allem, dass diejenigen, die ihren Arbeitsplatz verlieren, schnell wieder eine neue Anstellung finden. Der drastische Rückgang der offenen Stellen ist deshalb ein Alarmsignal. Die Bundesregierung muss darauf reagieren, indem sie alles tut, um Neueinstellungen zu erleichtern. Im Augenblick passiert aber eher das Gegenteil, wie die Eingriffe bei Werkverträgen und Zeitarbeit zeigen.“  Er fordert daher, die Höchstdauer für sachgrundlose Befristung von zwei auf drei Jahre auszuweiten und das Vorbeschäftigungsverbot aufzuheben. Ebenfalls solle die Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten in der Zeitarbeit ausgesetzt werden. (jg)

Ingenieure im Maschinen- und Anlagenbau – Zahlen und Fakten

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