Gegenwärtig produziert Siltronic Siliziumwafer des gleichen Durchmessers an mehreren Standorten weltweit. Die beabsichtigte Konzentration der einzelnen Durchmesser auf Leitstandorte dient dazu, die Anlagenauslastung künftig zu steigern, so die Kostenstrukturen von Siltronic zu verbessern und das Know-how für die Produktion der einzelnen Durchmesser standortbezogen zu bündeln. So wird unter anderem die Fertigung von 150-mm- Wafern am Standort Freiberg eingestellt und das entsprechende Produktionsvolumen an den Standort Burghausen transferiert. Im Segment der 300-mm-Wafer wiederum soll der Standort Burghausen künftig schwerpunktmäßig Aufgaben im Bereich Forschung und Entwicklung wahrnehmen, die Produktion wird an den Standorten Freiberg und Singapur gebündelt. Singapur wird auch der Leitstandort für 200-mm-Wafer sein.

Neben den Anpassungen bei Siltronic führt das Unternehmen auch im Geschäftsbereich Silicones Strukturverbesserungen durch, die darauf abzielen, die Kosten zu reduzieren, die Flexibilität zu erhöhen und die Anlagenauslastung zu steigern. Insgesamt werden bei Siltronic und Silicones im Zuge dieser Maßnahmen gegenüber dem 31. März 2009 bis Ende 2010 voraussichtlich knapp 800 Stellen wegfallen. „Unser Ziel ist es, den beabsichtigten Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen – und ich sehe gute Chancen dafür, dass uns dies auch gelingt“, sagte Wacker-Personalvorstand Dr. Wilhelm Sittenthaler. „Speziell durch den Ausbau unseres Polysilizium-Geschäfts haben wir in den kommenden zwei Jahren im Konzern weiteren Personalbedarf“, betonte Sittenthaler.
Der Konzern sieht die beschlossenen Maßnahmen als einen wichtigen Schritt, um den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Unternehmen zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit weiter abzusichern. „Das Geschäft des Wacker-Konzerns im 2. Quartal 2009 entsprach unseren Erwartungen“, sagte Finanzvorstand Dr. Joachim Rauhut. „Im Vergleich zum 1. Quartal hat sich der Absatz belebt, allerdings ist der Preisdruck in allen Segmenten gewachsen. Die Ergebnissituation im Geschäftsbereich Wacker Polysilicon bleibt weiterhin attraktiv.“
Das Geschäft mit Polysilizium lieferte im 2. Quartal 2009 den größten Beitrag zum Ergebnis des Chemiekonzerns. Das Ergebnis vor Steuern (EBITDA) des Geschäftsbereichs stieg im Vergleich zum Vorjahr um 30% auf 136,0 (Vj. 104,8) Mio. €. Trotz niedrigerer Umsätze als im Vorquartal lag die Marge erneut über 50% . Der Geschäftsbereich erzielte im 2. Quartal 2009 einen Gesamtumsatz in Höhe von 269,1 Mio. €. Die Steigerung um 39% gegenüber dem Vorjahr resultiert aus den zusätzlichen Produktionskapazitäten am Standort Burghausen, die im 2. Halbjahr 2008 in Betrieb gegangen sind. Die Bestmarke von 315,0 Mio. € aus dem 1. Quartal 2009 konnte jedoch nicht erreicht werden. Die Gründe dafür waren im Wesentlichen die sinkenden Spotmarkt-Preise für Solarsilizium und das saisonal bedingt fehlende Geschäft mit Streusalz.[AS]

„Die Ergebnissituation im Geschäftsbereich Wacker Polysilicon bleibt weiterhin attraktiv“
Dr. Joachim Rauhut ist Finanzvorstand des Wacker-Konzerns

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Wacker Chemie AG

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