2019 war für die deutschen Kunststoffhersteller kein gutes Jahr – und 2020 wird aufgrund er Corona-Pandemie nicht besser werden. Der Kunststoff-Herstellerverband Plasticseurope hat für 2019 ein Produktionsminus von 3,9 % verzeichnet, demnach wurden im Vorjahr in Deutschland 18,2 Mio. Tonnen hergestellt. Der Umsatz sank um 7,3 % auf 25,3 Mrd. Euro.
Weitere Wolken am Horizont der Kunststoffhersteller
Dass die wirtschaftliche Lage der Kunststofferzeuger in Deutschland herausfordernd sei, unterstrich Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender von Plastics Europe Deutschland: „Bereits 2019 war ein schwieriges Jahr für uns. Mit den guten Abschlüssen bei der Kunststoffmesse K im Oktober in Düsseldorf und einer ersten Erholung in den zwei Anfangsmonaten dieses Jahres war die Zuversicht zunächst groß“, so Dr. Zobel. „Allerdings haben die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie manchen Aufholprozess abrupt zunichte gemacht.“
Weiteres Ungemach droht den Herstellern durch staatliche Verbote oder Abgaben, etwa auf nicht rezyklierte Kunststoffverpackungsabfälle. Um auch Kunststoffabfälle als wertvollen Rohstoff wieder im Kreis zu führen, brauche es vielmehr weitere Anstrengungen, so bei recyclingfähigem Design, Abfalltrennung sowie Sortier- und Aufbereitungsverfahren. Stärker einzubeziehen seien zudem Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen: Laut einer forsa-Umfrage achten nur noch 65 Prozent der 18- bis 29-Jährigen in Deutschland auf eine konsequente Mülltrennung, während es in der Generation 60+ immerhin 86 Prozent sind. Um all diese Möglichkeiten zu nutzen, müssten sich die relevanten Akteure aus Politik, produzierenden Unternehmen, Handel und Recyclingwirtschaft untereinander zukünftig noch intensiver verständigen.
(as)