
Wer das Stichwort „Fracking“ bei der Suchmaschine mit dem Doppel-O eingibt, der stößt vor allem auf eines: Ablehnung. Seien es Bürgerinitiativen oder die obligatorische Facebook-Gruppe, die die Probleme dieser Welt mit Klicken des Like-Buttons zu lösen versucht. Objektives Informationsmaterial ist auf die Schnelle nicht zu finden. Selbst (meist) souveräne Titel wie Spiegel-Online benutzen in ihrer Berichterstattung semi-wissenschaftliche Termini wie „Chemiebrühe“. Die Debatte wurde im Prinzip schon beendet, bevor sie jemals begann – Ronald Pofalla muss vor Neid platzen!
Niederschreien ist zu wenig
Keine Frage: Fracking ist ein schwieriges Thema, mit vielen lauten Contras, aber durchaus auch ein paar leisen Pros. Hiobsbotschaften gab es aus Übersee in den vergangenen Jahren jede Menge, vor allem durch den Doku-Film Gasland. Die in den USA entstanden Umweltschäden sind natürlich nicht wegzudiskutieren, gleichzeitig gilt es aber auch hier einzuschränken: Die dort durchgeführten Bohrungen fanden oberflächennah statt, das anfallende Abwasser entsorgten die Unternehmen laut Berichten einfach in der direkten Umgebung. Anders gibt sich die Sache in Deutschland: Die Lagerstätten für Schiefergas liegen hier in mehreren Tausend Metern Tiefe, wo es (theoretisch) zu keiner Berührung zwischen eingebrachten Chemikalien und Grundwasser kommen kann. Oder wie es Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, formschön auf den Punkt brachte: „Ein Apfel fällt ja auch nicht nach oben.“ Kein Thema, zum Fracking gibt es noch einige ungeklärte Fragen, nicht zuletzt auch die nach der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in unseren Breitengraden. Aber sollten wir nicht zumindest eine ergebnisoffene, wissenschaftlich fundierte Diskussion zulassen, statt das Feld den üblichen Marktschreiern (auf beiden Seiten) zu überlassen?
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philip.bittermann@chemietechnik.de
Hier finden Sie den Internetauftritt von gegen-gasbohren.de.
RWE zählt zu den Befürwortern des Frackings.
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