LNG-Terminal-Schiff Anthony Veder in der Ostsee vor der Seebrücke des Seebades Binz.

(Bild: DUH)

Laut Daten der Transparenz-Plattform von Gas Infrastructure Europe werde über das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen seit dem 14. Dezember 2024 kein Flüssigerdgas mehr in das deutsche Erdgasnetz eingespeist, teilte die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit. Auch die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Ukraine nach Osteuropa zum Jahreswechsel hätte nicht für eine Belebung des Projektes gesorgt. Die DUH sieht damit ihre Auffassung bestätigt, dass das LNG-Terminal Rügen keinen relevanten Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet. Die beschleunigte Genehmigung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung hätte demnach nach Ansicht der Organisation niemals erteilt werden dürfen.

„Der LNG-Standort vor Rügen wird schlicht nicht gebraucht", betont Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Dass dafür die sensible Natur der Ostsee aufs Spiel gesetzt und die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner durch Schadstoffemissionen und Dauerbeschallung geopfert wird, ist ein politischer Skandal. Diese Industrieruine muss so schnell wie möglich zurückgebaut werden." Er bezeichnete das Terminal-Projekt als "Paradebeispiel für die vielen Fehlentscheidungen der deutschen LNG-Politik seit 2022".

Die DUH berichtet weiterhin von einem Antrag der Betreiberfirma Deutsche Regas auf eine Änderung der Genehmigung. Demnach wollen die Betreiber LNG künftig nicht nur für das nationale Gasnetz bereitstellen, sondern auch per Schiff-zu-Schiff-Transfer ins Ausland weiterverkaufen dürfen. Außerdem werde am Terminal die Landstromversorgung, die zur Minderung von Luftschadstoffen und Lärm ursprünglich zur Auflage für den Betrieb des Terminals werden sollte, nicht mehr umgesetzt. Aus Sicht der DUH stellt dies wesentliche Änderungen der Genehmigung dar, die eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich machen.

Sie möchten gerne weiterlesen?