
Mit der Technologie lässt sich beispielsweise eine Platte exakt auf die Schädelform des Patienten abstimmen. (Bild: Evonik)
Meditool entwickelt eigene Hardware- und Softwaresysteme, die Bilder gängiger Magnetresonanztomographen und Computertomographen direkt lesen und verarbeiten können. Aus diesen Daten generiert die Software ein druckbares Modell und sendet es an einen Drucker. Dieser fertigt die Implantate im 3D-Druck mit dem Polymer Polyetheretherketon (Peek), das von Evonik kommt.
Anwendung für Evonik-Materialien
Dieses Geschäftsmodell passe damit zu der Strategie des Konzerns, das Geschäft auf Anwendungen für die eigenen 3D-Druckmaterialien auszuweiten. Medizinische Anwendungen seien dabei von besonderem Interesse für Evonik. Das Projekt ist die erste Direktinvestition des Spezialchemie-Unternehmens in China. Das Land ist der zweitgrößte Markt für medizinische Implantate weltweit mit erwarteten jährlichen Wachstumsraten von 10 bis 15 %.
Vorteile für Patienten
3D-gedruckte Peek-Implantate bieten für Patienten und Ärzte im Vergleich zu den derzeit üblichen Lösungen für Orthopädie-Implantate aus Metall verschiedene Vorteile. Der 3D-Druck ermöglicht eine individuelle Anpassung, sodass sich beispielsweise eine Platte exakt auf die Schädelform des Patienten abstimmen lässt. Darüber hinaus besitzt Peek eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Metall und verhindert so, dass sich das Implantat stark erwärmt oder abkühlt. (jg)