
Individuell erstellte Fahrpläne, wie die Decarb-Roadmaps, unterstützen Unternehmen beim Erreichen ihrer Klimaschutzziele. (Bild: iStock)
Die letzten Monate haben es eindrücklich gezeigt: Klimaschutz ist nicht mehr von der Agenda wegzudenken. Noch weniger die Notwendigkeit, den Energieverbrauch drastisch einzuschränken. Um dies umzusetzen, gilt es, Energiestrategien zu überprüfen, damit Unternehmen ihren Weg der Dekarbonisierung einleiten beziehungsweise vorantreiben können.
Doch in der aktuellen Situation gibt es einige Risiken zu berücksichtigen – steigende Energiepreise und stark schwankende Rohstoffpreise. Auch die Identifizierung von dem für die Umstellung auf CO2-Neutralität erforderlichen Kapital und der Zugang dazu sowie zu den erforderlichen Experten sind herausfordernd. Die wenigsten Chemieunternehmen verfügen über dediziertes Fachpersonal, wenn es um die Entwicklung von Energiestrategien und die Umsetzung der Maßnahmen zur CO2-Einsparung geht – lange standen diese Aspekte nicht im Fokus.
Aus diesem Grund entstehen nun Pläne und Maßnahmen zur Veränderung in Richtung einer grünen und nachhaltigen Zukunft: Mit einem klaren Weg zur Erreichung von Netto-null-Emissionen ergeben sich neue Geschäftsmodelle, Märkte und Produktionsprozesse und somit eine spannende Perspektive für diese und kommende Generationen.
Mit Beschreiten dieses Weges gehen wachsende Herausforderungen einher, die sowohl Ehrgeiz als auch einen evolutionären Ansatz erfordern.
Wie kann die Energiewende zur CO2-Neutralität gelingen?
Um eine sichere und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, müssen neben erneuerbaren Energielösungen auch sauberes Gas, Energiespeicher und andere flexible Lösungen vorangetrieben werden. So gibt es viele verschiedene Wege zum Erreichen von Netto-null-Emissionen: von Wind- und Solarenergie über grünen Wasserstoff bis hin zu grünem Gas.
Dazu transformiert Uniper die eigenen Kraftwerke sowie Anlagen und investiert in flexible und gesicherte Anlagen zur Stromerzeugung. Dies umfasst unter anderem Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen: 2030 sollen mehr als 80 Prozent der installierten Kraftwerksleistung zur CO2-freien Stromproduktion genutzt werden. Neben Windturbinen und Solarkollektoren können hocheffiziente gasbefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen – die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen und Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent erreichen – eine Option sein. Diese Anlagen eignen sich besonders gut, um die eigene Energieversorgung zu ergänzen und den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern. Gerade in den letzten Monaten ist das Thema Elektrifizierung wieder mehr in den Fokus gerückt, denn Elektrifizierung bietet in verschiedenen Industriebereichen die Chance, Kosten und Emissionen zu senken.
Allerdings muss man, um diese neuen Energieformen zu nutzen, auch Speicherkapazitäten zur Verfügung stellen – entweder auf der elektrischen Seite oder auf der Dampfseite des Prozesses. Diese Technologien können jedoch nicht von jedem Industrieunternehmen angewandt werden. Wenn beispielsweise Anwendungen benötigt werden, die – wie zum Beispiel Hochtemperaturwärme – nicht durch Elektrifizierung bereitgestellt werden können, müssen die Unternehmen auf andere Energieträger zurückgreifen. Angesichts der Vielzahl der unternehmensspezifischen Anforderungen und der vielen technologischen Optionen wird deutlich, dass CO2-Neutralität und Energiebeschaffung komplexe, aber existentielle Themen sind.
Ein Kompass auf dem Weg zur Klimaneutralität
Angesichts dieser Komplexität benötigen Unternehmen für ihre Dekarbonisierung anstelle von Einzellösungen ein Gesamtkonzept. Hier kann die Expertise von Energieversorgern wie Uniper von großem Nutzen sein. Wer bis 2045 vollständig klimaneutral wirtschaften will, muss jetzt die richtigen Segel setzen. Doch wie sollen Unternehmen diese Herausforderung erfolgreich meistern?
Hier kommt die Decarb-Roadmap als Strategiepapier ins Spiel. Unter dieser Roadmap ist ein individuell erstellter Fahrplan zu verstehen, der die Treiber, Hürden und Zielkonflikte der Dekarbonisierung identifiziert, die entscheidenden Erfolgskriterien herausarbeitet und ganzheitliche Lösungen zur CO2-Neutralität vorstellt, die dann gemeinsam mit dem Kunden umgesetzt werden.
Am Beginn des Strategieverfahrens steht die Analyse des Energieverbrauchs, gefolgt von der Erarbeitung von Maßnahmen, durch die das jeweilige Unternehmen weniger Energie verbraucht beziehungsweise den Einsatz von Energie optimieren kann, beispielsweise durch Energieeffizienzmaßnahmen, Nachfragesteuerung, Flexibilitätsdienste und eine Reihe von Überwachungs- und Diagnoseinstrumenten. Zudem umfasst die Decarb-Roadmap, wenn gewünscht, auch Schritte zur Umstellung auf kohlenstoffärmere Energiequellen wie Biomasse und Wasserstoff und betrachtet Möglichkeiten wie die Abfallverwertung, um weitere Einspareffekte zu erzielen.
Partnerschaftliche, ganzheitliche Unterstützung für eine nachhaltige Zukunft
Wenn ein Unternehmen seinen CO2-Ausstoß verringern muss und sich entschieden hat, diesen Weg zu gehen, ist sein Erfolg nicht nur von der durch Experten und Expertinnen erarbeiteten Energiestrategie, sondern auch vom entsprechenden Budget und von den zur Verfügung stehenden Kapitalressourcen abhängig.
Aus diesem Grund agiert Uniper zusätzlich als Investor und Entwickler, der gemeinsam mit der energieintensiven Industrie kohlenstoffarme beziehungsweise kohlenstofffreie Energiesysteme implementiert und betreibt. Neben all diesen Herausforderungen existieren Förderinitiativen und -gelder, durch die viele Maßnahmen zur Dekarbonisierung von Unternehmen finanziell unterstützt werden können.
Seit dem 1. November 2021 beispielsweise kann ein Fördersatz für Transformationskonzepte, also auch für die Decarb-Roadmap, in Höhe von maximal 80.000 Euro vom BMWK abgerufen werden. Weiter kann durch Senkung der Emissionen frühzeitig auf steigende CO2-Preise, Sanktionen und Regulierungen reagiert und können damit die finanziellen Risiken minimiert werden.