
- Erdgas als Reduktionsmittel senkt die Menge an Stickoxiden in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Die Berechnung der nötigen Menge ist jedoch sehr anspruchsvoll.
- Über das Ideen-Center des Parks hat ein Mitarbeiter einen Weg vorgestellt, um die benötigte Menge an Erdgas zu optimieren.
- Bereits seit 1920 werden in Höchst Verbesserungsvorschläge belohnt. Ein organisiertes Vorschlagswesen gibt es seit 1930. Das Ideen-Center in seiner heutigen Form existiert seit der Gründung von Infraserv Höchst 1998.
Gute Kombinationsgabe
Möglichst viel Energie mit möglichst geringer Menge an Brennstoff erzeugen – davon träumt jeder Kraftwerksbetreiber. Sicherlich nicht geträumt, sondern gut kombiniert hat Michael Rembser, ein Mitarbeiter des Kraftwerks. Stolze 38.250 Euro erhält der Kraftwerker für seine Idee, die Fahrweise der Anlage anzupassen.
Das Kraftwerk im Industriepark Höchst ist eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, bei deren Betrieb Stickoxide entstehen, die eine vorgeschriebene Menge nicht überschreiten dürfen. So viel wissen wir. Um den Ausstoß in Grenzen zu halten, wird der Kohlefeuerung Erdgas als Reduktionsmittel zugegeben. Das wissen wir auch. Wie viel Erdgas die Feuerung braucht, oder besser gesagt: wie viel davon sie nicht braucht – diese Berechnung verlangt ein technisch anspruchsvolles Verfahren. Bei seiner Arbeit in der Anlagen-Leitwarte fand der Kraftwerker heraus, dass die Menge an Reduktionsgas bis dato einen Tick zu hoch war. Daraufhin erarbeitete Rembser einen Weg, die Fahrweise genauer einzustellen, sodass weniger Reduktionsgas eingeleitet, aber die Stickoxid-Emission trotzdem im Rahmen gehalten wird. Damit erreicht das Kraftwerk außerdem einen Wirkungsgrad von 90 %. Und den Park spart die Änderung der Fahrweise einiges an Kosten.
Jeder Euro zählt
Die Prämie zahlt sich also für den Park aus. Neu ist das Prinzip im Industriepark nicht. Die Mitarbeiter können seit vielen Jahren über ein internes Ideen-Center eigene Ideen zur Verbesserung der Leistung des Parks beisteuern. Dabei beteiligt sich im Schnitt jeder zweite Mitarbeiter. Michael Rembser hat diese Möglichkeit schon mehrmals genutzt und bisher wurde jede seiner Ideen umgesetzt.
Laut Rainer Henning, Leiter des Ideen-Centers, sind die Aufwendungen, die die Unternehmen im Chemiepark in das Ideen-Management stecken, gut investiert, da jeder Euro sechs Euro Nutzen bringt.
Seit Anfang des Jahres testet der Betrieb die vorgeschlagene Fahrweise. Sollte sich das System nach einem Jahr Laufzeit bewährt haben, kann der 27-Jährige sogar noch mit einer Erhöhung seiner Prämie rechnen.
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