SGL erhöhte das Konzern-Ebit vor Sondereinflüssen aus fortgeführten Aktivitäten auf 40,1 Mio. EUR (Vorjahr: 20,7 Mio. EUR). Diese Steigerung ging auf beide Geschäftsbereiche, vor allem aber auf Graphite Materials & Systems (GMS) zurück. Zudem hat sich durch den abgeschlossenen Verkauf des ehemaligen Geschäftsbereichs Performance Products (PP) die Bilanzstruktur deutlich verbessert. Mit diesem Verkauf sowie der vollständigen Übernahme des Joint Ventures Benteler-SGL und dem schrittweisen Erwerb der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers (SGL ACF) steht die strategische Neuausrichtung kurz vor dem Abschluss. Für das Jahr 2018 prognostiziert der SDAX-Konzern einen Umsatzanstieg von rund 10 % und ein leicht überproportional wachsendes Ebit. Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten dürfte sich leicht verbessern und eine schwarze Null erreichen.
„Die neue SGL ist für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt Dr. Jürgen Köhler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group. „Wir haben unsere strategische Neuausrichtung weitgehend abgeschlossen und unsere Kapitalstruktur wie versprochen gestärkt. Ab jetzt konzentrieren wir uns mit voller Kraft auf das Wachstum in unseren Marktsegmenten rund um die großen Trends Mobilität, Energieversorgung und Digitalisierung. Wir haben uns neue Mittelfristziele bis 2022 gesetzt und werden unsere starke Position als Lösungsanbieter entlang der gesamten Wertschöpfungskette in beiden Geschäftsbereichen nutzen.“
Verlust niedriger als erwartet
Der Umsatz der SGL Group aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Berichtsjahr 2017 um 11,7 % auf 860,1 Mio. EUR (Vorjahr: 769,8 Mio EUR). Damit lag das Wachstum über der avisierten Marke von etwa plus 10 %. Das Konzern-Ebit nach Sondereinflüssen aus fortgeführten Aktivitäten stieg von 23,7 Mio. EUR auf 49,0 Mio. EUR. Dementsprechend verbesserte sich die Kapitalrendite (Roce) auf Basis des EBITDA vor Sondereinflüssen von 8,4 % im Jahr 2016 auf 10,5 %.
Das Finanzergebnis war durch einen negativen Einmaleffekt aus der vorzeitigen Rückzahlung der Unternehmensanleihe zum 30. Oktober 2017 belastet und kam auf minus 56,8 Mio. EUR (Vorjahr: minus 50,9 Mio. EUR). Vor Steuern verbesserte sich das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten auf minus 7,8 Mio. EUR (Vorjahr: minus 27,2 Mio. EUR). Nach Steuern lag es bei minus 16,2 Mio. EUR (Vorjahr: minus 36 Mio. EUR) und damit etwas höher als prognostiziert.
Ziele bis 2022 festgelegt
Mit dem weitgehenden Abschluss der strategischen Neuausrichtung hat die SGL Group ihre bisherige Guidance bis zum Jahr 2020 erweitert und sich neue Mittelfristziele gesetzt. Bis zum Jahr 2022 will das Unternehmen seinen Konzern-Umsatz auf 1,3 Mrd. EUR erhöhen und seine Kapitalrendite (Roce; Ebit vor Sondereinflüssen im Verhältnis zum durchschnittlich gebundenen Kapital) auf mindestens 11 % steigern. Damit würde der Konzern-Umsatz zwischen 2017 und 2022 um jährlich durchschnittlich rund 8,5 % steigen.
Daneben soll die Konzern-Ebit-Marge im Jahr 2022 mindestens 10 % betragen. Wobei jeder Geschäftsbereich eine Ebit-Marge von mindestens 12 % erwirtschaften soll. Die Konzern-Nettomarge soll 6 bis 7 % und der Free Cashflow in Relation zum Umsatz rund 5 % erreichen. Die bereits erreichten Bilanzkennzahlen sollen im gesamten Mittelfristzeitraum eingehalten werden. Diese beinhalten eine Eigenkapitalquote von mindestens 30 %, einen Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) von nicht mehr als 2,5 sowie ein Gearing (Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital) von maximal 0,5.
Die bisherigen Mittelfristziele bis zum Jahr 2020 bleiben unverändert bestehen. Diese beinhalten einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. EUR sowie eine Kapitalrendite (ROCE) von 15 %, die umgerechnet einer Kapitalrendite von ca. 9 % auf Ebit-Basis entspricht.
Ausführliche Zahlen finden Sie auch in der Mitteilung des Unernehmens. (ak)