
Die Technologie von Thyssenkrupp ermöglicht effiziente und ressourcenschonende Umwandlung von Milchsäure aus Biomasse in den kompostierbaren Kunststoff Polylactid. (Bild: Thyssenkrupp Industrial Solutions)
Der Biokunststoff PLA wird vollständig aus erneuerbarer Biomasse gewonnen. Damit bildet er eine CO2-sparende und gleichzeitig wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffen. “In einem zunehmend umweltbewussten Umfeld wächst der Markt für Biokunststoffe kontinuierlich. Insbesondere PLA hat aufgrund seiner Vielseitigkeit großes Potenzial, nicht nur die Verpackungsindustrie, sondern auch andere Branchen wie die Lebensmittel-, Konsumgüter- oder Automobilindustrie nachhaltig zu verändern“, erklärt Sami Pelkonen, CEO der Business Unit Electrolysis & Polymers Technologies. „Mit unserer Planeo-Technologie wollen wir diese Entwicklung unterstützen. Gleichzeitig stärken wir mit diesem zweiten Auftrag unsere Position auf dem asiatischen Markt, der heute etwa die Hälfte der globalen Produktionskapazitäten für Biokunststoffe repräsentiert.“ Thyssenkrupp übernimmt das Design der Anlage und liefert die wesentlichen Komponenten.
PLA kann herkömmliche Materialien ersetzen
Die neue Anlage wird PLA unter anderem für die Herstellung umweltfreundlicher Verpackungen, Fasern, Textilien und technischer Kunststoffe produzieren. PLA ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff, der dank seiner physikalischen und mechanischen Eigenschaften viele herkömmliche Materialien wie PET, PP und PS ersetzen kann. Als Ausgangsstoff für den Prozess dient Milchsäure aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker, Stärke oder Cellulose. Die Technologie zeichnet sich durch eine besonders effiziente und ressourcenschonende Umwandlung von Milchsäure zu PLA aus.
„Mit Planeo können unsere Kunden auf fossile Rohstoffe verzichten und den Ausstoß von CO2 deutlich reduzieren – und das zu Produktionskosten, die mit herkömmlichen Kunststoffen konkurrieren können“, ergänzt Udo Mühlbauer, Produktmanager bei Thyssenkrupp. „Die Technologie eignet sich auch für großtechnische Anlagen mit Kapazitäten von bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr. Außerdem haben wir den Energieverbrauch des Verfahrens durch ein Energierückgewinnungssystem reduziert. Das senkt die Kosten zusätzlich und macht die Produktion noch nachhaltiger.“ Die erste kommerzielle Anlage auf Basis dieser Technologie hat Thyssenkrupp für Chinas größten Lebensmittel- und Getränkekonzern COFCO errichtet. Sie ging Ende 2018 in Changchun in Betrieb. (ak)
Neue Anlagenprojekte im August 2020:

Das US-Unternehmen Cummins baut im US-Bundesstaat Washington eine Anlage zur Wasserstoffelektrolyse. Mit 5 MW Leistung sei der Elektrolyseur die größte Anlage ihrer Art in den USA.
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Bild: Cummins

Evonik investiert rund 15 Mio. Euro in seinen C4-Produktionsverbund in Marl. Durch gezielte Debottlenecking-Maßnahmen soll sich die dortige Produktionskapazität für sogenannte Isobutenderivate bis Ende 2021 um deutlich über 50 % erhöhen.
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Bild: Evonik

Für den Chemiekonzern Dow hat Eon im niederländischen Terneuzen einen Prozessdampferzeuger gebaut und jetzt in Betrieb genommen. Das Energieunternehmen hat rund 30 Mio. Euro in das Projekt investiert und will die Anlage als Eigentümer 15 Jahre betreiben.
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Bild: Dow

Der Energiekonzern Phillips 66 plant seine Raffinerie in San Francisco auf erneuerbare Kraftstoffe umzustellen. Mit einer Produktionskapazität von etwa 7 Mio. l/d entstünde so nach Angaben des Unternehmens die weltweit größte Anlage ihrer Art.
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Bild: Phillips 66

BASF investiert in eine neue Produktionslinie für Uvinul-A-Plus in Kaohsiung in Taiwan. Der Chemiekonzern verdoppelt damit seine weltweite Kapazität für diesen UV-Filter, der bisher nur in Ludwigshafen hergestellt wird.
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Bild: BASF

Nouryon baut eine neue Produktionsanlage für expandierbare Mikrokügelchen der Marke Expancel. Als Standort hat der Spezialchemie-Konzern Green Bay im US-Bundesstaat Wisconsin ausgewählt.
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Bild: Nouryon

Der Spezialchemiekonzern Nouryon plant, seine Produktion von Monochloressigsäure (MCA) in Delfzijl, Niederlande, bis Ende 2020 zu erweitern. Die Gesamtkapazität des Unternehmens für den wichtigen Rohstoff soll damit um über 20 Prozent steigen.
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Bild: Nouryon
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