Vulcan Energy soll der Vereinbarung zufolge ab 2026 über fünf Jahre hinweg jährlich knapp 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid an Stellantis liefern. Zu dem Automobilkonzern, der 2021 als Holding der Autokonzerne Fiat Chrysler und PSA hervorgegangen ist, gehören unter anderem die Marken Citroen, Opel und Peugeot.
Vulcan hatte zuvor bereits Lieferverträge mit LG Chem, Renault und Umicore geschlossen und die Produktion von "Zero Carbon Lithium", das im Oberrheingraben auf Basis von geothermischer Energie gewonnen werden soll, im Chemiepark Höchst angekündigt. Wir hatten über die Produktion in Höchst in diesem Beitrag berichtet.
Zuletzt hatte das Unternehmen einen Rückschlag verkraften müssen, weil der Autohersteller Renault weniger Lithium von Vulcan beziehen will, als ursprünglich vorgesehen (4.300 bis 5.300 t/a statt 6.000 bis 17.000 t/a).
Das Verfahren von Vulcan sieht vor, Lithiumhydroxid aus Geothermie-Sole abzuscheiden und im Industriepark Höchst aufzubereiten. Weil die Energie dazu ebenfalls via Geothermie zur Verfügung steht, verspricht Vulcan, die Kohlendioxidemissionen bei der Batterieherstellung deutlich zu senken, was für die Abnehmer offenbar ein wichtiges Argument ist.
Vorbehalte gegen Geothermie-Bohrungen
Das Projekt zur Lithium-Gewinnung stößt jedoch auch auf Hürden. In Rheinmünster hatte der Gemeinderat im Oktober Probebohrungen wegen Bedenken hinsichtlich der Erdbebengefahr sowie der Gefährdung für Trinkwasser abgelehnt. Anfang Oktober hatte Vulcan den Genehmigungsprozess ausgesetzt, um Zeit für die Überzeugung der Bevölkerung südlich von Karlsruhe zu gewinnen. Vulcan arbeitet derzeit an einer Machbarkeitsstudie für das Projekt, die Mitte 2022 abgeschlossen werden soll.