Wasserstoff

30. Jun. 2025 | 14:08 Uhr | von Nora Menzel

Erste Anwendung der Technologie

Gold H₂ gewinnt biotechnologisch Wasserstoff aus Ölfeld

Gold H₂ hat einen Feldversuch abgeschlossen, bei dem das Unternehmen die bestehende Infrastruktur in einem alten Ölfeld genutzt hat, um biotechnologisch Wasserstoff zu produzieren. Das Ergebnis waren 40 % H₂ im Gasstrom.

Gold H₂ hat einen Feldversuch abgeschlossen, bei dem das Unternehmen die bestehende Infrastruktur in einem alten Ölfeld genutzt hat, um biotechnologisch Wasserstoff zu produzieren. Das Ergebnis waren 40 % H₂ im Gasstrom.

Der Versuch fand in einem nicht mehr genutzten Ölfeld im US-Bundesstaat Kalifornien statt. (Bild: Gold H₂)

Den Versuch hat das Energieunternehmen Gold H2 in einem alten Ölfeld im San Joaquin Basin im US-Bundesstaat Kalifornien durchgeführt. Das Unternehmen ChampionX fungierte dabei als Ölfeld-Dienstleister und unterstützte das Umsetzen und die Feldvalidierung des Verfahrens.

Der Ablauf des Verfahrens ist wie folgt:

  • Mikroorganismen werden mittels der bestehenden Wasser-Injektionsinfrastruktur in unwirtschaftliche Ölreservoirs eingebracht.
  • Die Mikroorganismen nutzen Restöl und unbewegliches Öl als Ausgangsmaterial.
  • Der Prozess erzeugt einen wasserstoffreichen Mischstrom, der über bestehende Förderbohrungen an die Oberfläche geleitet wird.
  • Der Produktionsstrom wird getrennt, Wasser wird wieder injiziert und Wasserstoff zu Endanwendungen geleitet.

Während des Feldversuchs hat das Energieunternehmen gezeigt, wie stillgelegte Ölfelder in Anlagen zur Wasserstoff-Produktion umgewandelt werden können. Der Versuch erzielte 400.000 ppm Wasserstoff in den produzierten Gasen und hat bestehende Bohrlöcher und Infrastruktur genutzt. Das Energieunternehmen strebt Wasserstoff-Produktionskosten von unter 0,50 USD/kg an.

Nach Angaben des Energieunternehmens könnten allein die erschöpften Ölfelder Kaliforniens bis zu 250 Mrd. kg kohlenstoffarmen Wasserstoff liefern, genug, um Los Angeles über 50 Jahre lang mit sauberer Energie zu versorgen und rund 1 Mrd. t CO₂-Äquivalent einzusparen. Das globale Potenzial sei noch weitaus größer.

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