Systematische Dekarbonisierung für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung

Systematische Dekarbonisierung für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung. (Bild: Uniper SE)

Zwei Drittel der Emissionen in der Industrie werden durch Energie verursacht. Deutlicher können diese Zahlen nicht sprechen: Unternehmen müssen ihren CO2-Ausstoß angeben und überwachen. Um dies umzusetzen, gilt es, Energiestrategien zu überprüfen, damit Unternehmen ihren Weg der Dekarbonisierung einleiten bzw. voranzutreiben können. Doch in der aktuellen Situation gibt es einige Risiken zu berücksichtigen – wie steigende Energiepreise, stark schwankende Rohstoffpreise sowie die Identifizierung von und der Zugang zu dem für die Umstellung auf CO2-Neutralität erforderlichen Kapital und den erforderlichen Experten und Strategien. Die wenigsten Industrieunternehmen bzw. Chemieunternehmen verfügen über ein dediziertes Fachpersonal, wenn es um die Entwicklung von Energiestrategien und die Umsetzung der CO2-Einsparung geht. Denn lange standen diese Aspekte nicht im Fokus. Doch durch die steigende Bedeutung von Klimazielen, Abkommen wie dem European Green Deal und den damit einhergehenden gesetzlichen Regulierungen müssen Emissionen drastisch gesenkt werden. Darüber hinaus muss das eigene Bestreben der Unternehmen berücksichtigt werden, CO2-Neutralität oder sogar CO2-Freiheit zu erreichen. Das Thema Energie wird damit zur größten Stellschraube.

 

Dekarbonisierung und sichere Energieversorgung: Viele Optionen, viele Fragen

Um eine sichere und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, müssen neben erneuerbaren Energielösungen auch sauberes Gas, Energiespeicher und andere flexible Lösungen vorangetrieben werden. Es gibt viele verschiedene Wege zum Erreichen von Netto-Null-Emissionen: von Wind- und Solarenergie über grünen Wasserstoff bis hin zu grünem Gas. So können neben Windturbinen und Solarkollektoren hocheffiziente gasbefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen – die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen und Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent erreichen – eine Möglichkeit sein. Diese Anlagen eignen sich besonders gut, um die eigene Energieversorgung zu ergänzen und den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern.

Gerade in den letzten Monaten ist das Thema Elektrifizierung wieder mehr in den Fokus gerückt, denn es bietet in verschiedenen Industriebereichen die Chance, Kosten und Emissionen zu senken. Allerdings muss man, um diese neuen Energieformen zu nutzen, auch Speicherkapazitäten zur Verfügung stellen – entweder auf der elektrischen Seite oder auf der Dampfseite des Prozesses.

Diese Technologien können jedoch nicht von jedem Industrieunternehmen angewandt werden. Denn wenn Anwendungen benötigt werden, die – wie z. B. Hochtemperaturwärme – nicht durch Elektrifizierung bereitgestellt werden können, müssen die Unternehmen auf andere Energieträger zurückgreifen.

Angesichts der Vielzahl der unternehmensspezifischen Anforderungen und der vielen technologischen Optionen wird deutlich, dass CO2-Neutralität und Energiebeschaffung komplexe, aber wesentliche Themen sind.

 

Wie kann die Dekarbonisierung systematisch angegangen werden?

Vor dem Hintergrund dieser Komplexität benötigen Unternehmen für ihre Dekarboniserung anstelle von Einzellösungen ein Gesamtkonzept. Hier kann die Expertise von Energieversorgern wie Uniper und deren Fachwissen von großem Nutzen sein. Viele Industrieunternehmen nutzen das Know-how von Uniper bereits im Rahmen einer sog. „Decarb-Roadmap“. Unter dieser Roadmap ist ein individuell erstellter Fahrplan zu verstehen, der ganzheitliche Lösungen zur CO2-Neutralität vorstellt, die dann gemeinsam mit dem Kunden umgesetzt werden.

Das Netto-Null-Emissionsziel im Jahr 2045 erreichen – so lautet die Vorgabe für Deutschland und die deutsche Wirtschaft. Doch wie können sich Industrieunternehmen dieser Herausforderung erfolgreich stellen? Hier kommt die Decarb-Roadmap als Strategiepapier ins Spiel. Zu Beginn des Strategieverfahrens steht die Analyse des Energieverbrauchs, dann folgt die Erarbeitung von Maßnahmen, durch die das jeweilige Unternehmen weniger Energie verbraucht bzw. den Einsatz von Energie optimieren kann, beispielsweise durch Energieeffizienzmaßnahmen, Nachfragesteuerung, Flexibilitätsdienste und einer Reihe von Überwachungs- und Diagnoseinstrumenten. Zudem umfasst die Decarb-Roadmap – wenn gewünscht – Schritte zur Umstellung auf kohlenstoffärmere Energiequellen wie Biomasse und grünen Wasserstoff und erörtert weitere Optionen, wie die Abfallverwertung, um zusätzliche Einspareffekte zu erzielen. Ergänzt werden kann dies mit einer maßgeschneiderten Kompensationsstrategie für überschüssigen Kohlenstoff.

 

Unterstützung für eine sichere Versorgung mit grüner Energie für eine nachhaltige Zukunft

Wenn ein Unternehmen seinen CO2-Ausstoß verringern muss und sich entschieden hat, diesen Weg zu gehen, ist dessen Erfolg nicht nur von der durch Experten und Expertinnen erarbeiteten Energiestrategie, sondern auch vom entsprechenden Budget und den zur Verfügung stehenden Kapitalressourcen abhängig. Aus diesem Grund agiert Uniper auch als Investor und Entwickler, der gemeinsam mit der energieintensiven Industrie kohlenstoffarme bzw. kohlenstofffreie Energiesysteme implementiert und betreibt.

Neben all diesen Herausforderungen existieren auch Förderinitiativen und -gelder, durch die viele Maßnahmen zur Dekarbonisierung von Unternehmen finanziell unterstützt werden können. Seit dem 1. November 2021 beispielsweise kann ein Fördersatz für Transformationskonzepte, also auch für die Decarb-Roadmap, in Höhe von maximal 80.000 Euro vom BMWK abgerufen werden. Weiter kann durch Senkung der Emissionen frühzeitig auf steigende CO2-Preise, Sanktionen und Regulierungen reagiert und damit die finanziellen Risiken minimiert werden.

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